Pressemitteilung zu erster Veranstaltung des OZHB am 23.11.2018
Die Osthushenrich-Stiftung gründet anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens
das Osthushenrich-Zentrum für Hochbegabungsforschung an der Fakultät für Biologie
(OZHB) mit einer Finanzausstattung von bis zu 500.000 Euro
Nach einer Begrüßung durch Herrn Rainer Menze (Bezirksregierung Detmold) und Herrn Dr. Ulrich Hüttemann (Vorstandsmitglied Osthushenrich-Stiftung) stellte Herr Prof. Dr. Claas Wegner das Konzept und den Aufbau vor. Danach gab es durch eine kurze Darbietung der Roboter Aibo und Nao einen Einblick in eines der zahlreichen Praxisprojekte des neuen Zentrums.
Die Gründung des Zentrums, das im Frühjahr 2019 mit einer großen Veranstaltung eröffnet wird, liegt dem Vorstandsvorsitzenden der Osthushenrich-Stiftung, Werner Gehring, besonders am Herzen: "Erzieher:innen und Lehrer:innen lernen in ihrer Ausbildung nur selten oder gar nicht, Hochbegabung zu erkennen und angemessen zu fördern. Dadurch haben es die hochbegabten Kinder oft schwer in der Schule und es geht deren wertvolles Potential verloren." Das OZHB setzt bereits bei den Angeboten für Lehramts-Studierende an, die sich mit Fördermöglichkeiten in der Schule auseinandersetzen sollen. Dazu kommt die spezifische Aus- und Weiterbildung von Erzieher:innen und Lehrer:innen, um Hochbegabung zu erkennen und die Potenziale gerade auch solcher Schüler:innen zu fördern. Der Kontext dieses Themas liegt im OZHB speziell bei den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Das Zentrum bietet Schüler:innen aus der Region die Möglichkeit, im Hinblick auf ihre Neigungen und Fähigkeiten in den MINT-Fächern beraten, getestet und unterstützt zu werden.
Die Osthushenrich-Stiftung fördert das Zentrum drei Jahre lang mit jährlich 100.000 Euro, bei positiver Evaluation für weitere zwei Jahre. Insgesamt stehen dem OZHB so bis zu 500.000 Euro zur Verfügung. Die Osthushenrich-Stiftung wurde 2006 ins Leben gerufen und begann 2008 mit ihrer Arbeit. Werner Gehring hatte vor dem Tode seiner Ehefrau, der Stifterin Margot Gehring, geb. Osthushenrich, zusammen mit ihr den Beschluss gefasst, "ihr gesamtes Vermögen in die Osthushenrich-Stiftung einzubringen und dadurch vor allem die Bildung von Kindern und Jugendlichen zu fördern". Jährlich fließen mehr als 1 Million Euro in entsprechende Förderprojekte. "Besonderes Augenmerk", so Gehring, "legt die Stiftung neben der Förderung von Hochbegabten auch auf die Unterstützung von Jugendlichen während der Ausbildung und beim Übergang von der Schule in den Beruf."
Unter diesem Titel fand am 27. November 2018 fand der zweite offene Abendvortrag des Netzwerkes Hochbegabung OWL in der Universität Bielefeld statt.
Die Schulleitern Frau Karin Finkeldei und die stellvertretende Schulleiterin Frau Anette Berndt gaben uns einen spannenden Einblick in ihre Schule und besonders die räumlichen Voraussetzungen, die an der Katholischen Grundschule Nieheim geschaffen wurden, um individuelles Fördern und Lernen möglich zu machen.
Neben Informationen über die Idee, Planung sowie die Umsetzung und Finanzierung des Umbaus der alten Hauptschule zu einer multifunktionalen Grundschule, gaben die beiden Referentinnen Einblicke in die theoretischen Ansätze, die besonders bei der Planung der baulichen Maßnahmen und Umsetzung im Gebäude zu Grunde lagen und liegen. Im Fokus standen dabei die zehn Thesen für eine zeitgemäße Schule der Montag Stiftung und das Münchner (Hoch)Begabungsmodell nach Heller et al., die der Schule als Leitmodelle besonders in Bezug auf die räumlichen Bedingungen dienen.
Durch den virtuellen Schulrundgang konnte den Zuhörer:innen sehr anschaulich gezeigt werden, inwiefern die Grundschule einen multifunktionalen Zweck erfüllt und wie und durch welche Voraussetzungen individuelles Lernen an der Katholischen Grundschule in Nieheim begünstigt ist.
Am 13. November 2018 fand der erste offene Abendvortrag des Netzwerkes Hochbegabung OWL in der Universität Bielefeld statt, in welchem die Zuhörer:innen unter dem Titel
"Unterstützung und Förderung für ein hochbegabtes Kind - was kann der Schul-psychologische Dienst hier tun?"
interessante Einblicke in die Arbeit der regionalen Schulberatungsstelle erhielten.
Sehr anschaulich und praxisorientiert hat Frau Stranghöner von der regionalen Schulbera-tungsstelle Bielefeld mögliche Vorgehensweisen der Psycholog:innen bei der Diagnose und Beratung von Hochbegabung aufgezeigt. Dabei erläuterte sie die Arbeit mit der Schulbera-tungsstelle auf unterschiedlichen Ebenen: mit den hochbegabten Schüler:innen selber, den Eltern und auch den unterrichtenden Lehrkräften. Hier gab sie Einblicke in den Ablauf, die Methoden und Fördermöglichkeiten und -angebote. Durch die Fallbeispiele, die bei ihrem Vortrag im Fokus standen, wurde der Vortrag sehr realitätsnah und aktivierend für die Zuhö-rer:innen.
Der nächste Termin für einen offenen Abendvortrag ist der 27. November 2018 um 18:30Uhr in H7 zum Thema "Besonders begabte Kinder in der Grundschule individuell fördern".
Bielefeld. Prüfen, Rufen, Drücken, einen AED benutzen und ein selbst entwickeltes "Blutfluss-Modell" testen konnten am jetzigen Dienstag 23 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Waldhof in einem Workshop der Universität Bielefeld.
Jedes Jahr erleiden mehr als 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand, von denen viele mehr überleben könnten, wenn jeder die Situation sofort erkennt, versteht und Hilfe in Form der Herzdruckmassage leistet. Daher hat Biologielehrer Dr. Philip-Sebastian Gehring mit seinen Schülerinnen und Schülern vom Gymnasium am Waldhof den Workshop "Laienreanimation" an der Universität Bielefeld besucht. Entwickelt wurde der Workshop im Rahmen des neuen Kooperationsprojekts "Leben retten macht Schule - Biologie - Medizin - Gesundheit", bei dem die Biologiedidaktik der Universität und die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Franziskus Hospitals zusammenarbeiten.
In der Universität erwarten die Schülergruppe bereits drei engagierte Workshopbetreuerinnen und -betreuer. Einer von ihnen, Kai Hempel, hat den Workshop im Rahmen seines Lehramtsstudiums konzipiert und erprobt. Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von Rico Dumcke, welcher das Projekt als Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Biologiedidaktik koordiniert. Dass der Workshop nun durchgeführt werden kann, freut auch Prof. Dr. Claas Wegner (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Dr. Niels Rahe-Meyer (Franziskus Hospital Bielefeld). Der Biologiedidaktiker und der Mediziner leiten das Projekt. Zum Auftakt am Dienstag haben sie sich den Workshop angeschaut.
Im Fokus des Workshops steht die praktische Anwendung der Herzdruckmassage, der Beatmung und eines Automatischen Externen Defibrillators (AED). Ein Highlight ist das PC-Programm, mit welchem die Schülerinnen und Schüler Live-Feedback zur Effektivität ihrer Reanimation erhalten. Darüber hinaus werden auch humanbiologische Fragestellungen aufgegriffen, etwa die Frage, wie das Herz überhaupt schlägt und weshalb es "stehen bleibt". Oder, wie sich Herzschlag und Herzdruckmassage auf den Blutfluss im Körper auswirken. Dazu haben die Biologiedidaktiker eigens ein Funktionsmodell entworfen, welches dies simulieren soll. In einem dritten Bestandteil geht es darum, mit Mythen aufzuräumen und psychologische und soziologische Phänomene solcher Stresssituationen zu thematisieren.
In Zukunft sollen neben einer Erweiterung des Workshop-Angebots auch Anregungen für den Unterricht folgen, um so Brücken zu bauen für das Ziel, die Wiederbelebung und verwandte Themen an allen Schulen zu vermitteln. Das Gesamtprojekt läuft zunächst bis Ende 2020 und wird durch die AOK Nordwest finanziell unterstützt, unter vielem anderen in Form der Materialien.
Passend zur Woche der Wiederbelebung 2018 vom 17.-24. September können sich Schulen in der Region ab jetzt zum Workshop anmelden. Am nächsten Montag, 17.9.2018, findet zudem von 13.30-15.30 Uhr in der Stadthalle Bielefeld eine Fortbildung zu dem Thema statt, zu der alle interessierten Lehrkräfte eingeladen sind.
Mehr unter: https://www.staying-alive.de/actions/.
Fotos: Fotocredit:Biologiedidaktik, Einverständnis der abgebildeten Schüler:innen und Erziehungsberechtigen liegt vor.
Am 6.9. war es endlich soweit und 30 LehrerInnen aus ganz Deutschland kamen zur Jahrestagung der Vivariumschulen nach Bielefeld.
Der Ring der Vivariumschulen ist ein loser Zusammenschluss von Schulen, die Tiere und Pflanzen für den gezielten Einsatz im Biologieunterricht halten. Der Ring gibt engagierten Lehrkräften die Möglichkeit des Austausches über biologische und organisatorisch-technische Aspekte der Tierhaltung an Schulen und deren Einsatz im Unterricht. Insgesamt gehören 48 Schulen aus ganz Deutschland dem Ring an. Das Ziel des Rings der Vivariumschulen ist es, die Tierhaltung an Schulen allgemein zu fördern und somit einen anschaulicheren Unterricht zu ermöglichen.
Am 6.9. lag der Schwerpunkt der Tagung neben der Registrierung und Bereitstellung der mitgebrachten Unterrichtsmaterialien auf einer 2 stündigen Führung durch den UniZoo. Hier wurden Fragen zur Haltung und Pflege der Tiere diskutiert, um hier eventuell auch Ideen für die Vivarien an den entsprechenden Schulen zu übernehmen.
Am 7.9. startete der offizielle Fortbildungsbereich der Jahrestagung mit einem Vortrag von Herrn Prof. Dr. Norbert Grotjohann Thema "Schmetterlinge im Unterricht" und Herrn Prof. Dr. Claas Wegner "Begabungsförderung durch lebende Tiere - Das Projekt Kolumbus Kids im Kontext des OZHB".
Nach einer kleinen Kaffeepause ging es dann in die einzelnen Workshops, in denen die Teilnehmer Einblicke in die Arbeit der Biologiedidaktik gewinnen konnten. In drei Workshops zu den Themen "Bionik", "Robotik" und "Evolutionsbiologie" von Frau Schulte, Herrn Kramer und Frau Schäfers erhielten die Lehrerinnen Einblicke in die Workshopreihe, die für die Schulen in OWL angeboten wird, und an der jährlich um die 3000 SchülerInnen mitwirken. Die Organisation der Tagung oblag Frau Ohlberger und Herrn Dr. Gehring, der die Moderation der Tagung übernahm.