Ein besonderer Mehrwert des Unterrichts mit lebenden Tieren ergibt sich für Schüler:innen durch den Kontakt mit dem lebenden Tier auf einer affektiver Ebene – insbesondere, da viele Schüler:innen heute nur noch wenig Erfahrungen im Umgang mit lebenden Tieren vorzuweisen haben.
Im Zuge unseres Projekts werden mehr als 50 verschiedene Tierarten gehalten, von denen einige ausgewählte im folgenden Verlauf kurz vorgestellt werden. Eine genauere Auflistung aller für das Projekt gehaltenen Tiere finden Sie in tabellarischer Form in der folgenden PDF.
Um die Artenvielfalt der Tiere im Projekt ein wenig abzubilden, werden nachfolgend Tiere aus den unterschiedlichsten Lebensräumen und mit einzigartigen Anpassungsfähigkeiten an die Umwelt präsentiert.
Hier erhalten Sie Einblicke in den Unizoo und die Projekträume.
Reptilien |
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Familie der Chamäleons Bei uns im Uni-Zoo leben zurzeit zwei Chamäleonarten, die Helmchamäleons (Trioceros hoehnelii) und die Pantherchamäleons (Furcifer pardalis). Während die recht kleinen Helmchamäleons aus den kühlen Bergregionen Kenias und Ugandas kommen, kommen die bis zu 55cm langen Pantherchamäleons aus den tropischen Regenwäldern Madagaskars sowie dessen vorgelagerte Inseln. Charakteristische Merkmale dieser Tiere sind die unabhängig voneinander bewegbaren Augen, die Greifhände und die Fähigkeit ihre Körperfarbe entsprechend ihrer Stimmung und Körpertemperatur zu verändern, sowie der typische Zungenschuss um Erjagen der Beute. |
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Familie der Leguane Der Grüne Leguan (Iguana iguana) ist ein herbivorer Vertreter der Leguane, dessen Lebensraum in den Bäumen Mittelamerikas und Südamerikas liegt. Er wird bis zu 2m lang, wobei der Schwanz ca. 2/3 der gesamten Körperlänge ausmacht und zur Verteidigung genutzt wird. | ![]() |
Familie der Anolis Obwohl der Bartanolis (Anolis barbatus) häufig als Kubanisches Chamäleon bezeichnet wird, ist er nicht näher mit den Chamäleons verwandt, sondern ein Kleinleguan aus der Familie der Anolis. Beheimatet ist der Bartanolis auf Kuba, wo er in den Baumwipfeln der Wälder lebt und, perfekt getarnt, meist an der gleichen Stelle verharrt. Bartanolis bewegen sich nur, um zu fressen, vor Prädatoren zu fliehen oder mit Artgenossen zu interagieren. Weitere Vertreter dieser Familie im Uni-Zoo sind der Rotkehl- (Anolis carolinensis) und der Leopardanolis (Anolis marmoratus girafus). |
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Familie der Doppelfingergeckos Doppelfingergeckos (Diplodactylidae) sind eine in Australien, Neuseeland und Neukaledonien lebende Familie der Geckoartigen. Bei den bei uns vertretenen Arten handelt es sich um die Neukaledonischen Flechtengeckos (Mniarogekko chahoua) und die Höckerkopfgeckos (Rhacodactylus auriculatus), welche über Haftlamellen verfügen. Diese ermöglichen ein sicheres Klettern, selbst an glatten Oberflächen. Sie besitzen keine Augenlieder und müssen ihre Augen daher regelmäßig mit der Zunge reinigen und befeuchten. Außerdem können sie, wie viele andere Geckos, ihren Schwanz bei Gefahr abwerfen. Dieser wächst jedoch nicht wieder nach. |
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Familie der Landschildkröten DieGriechische Landschildkröte (Testudo hermanniist nicht nur in Griechenland beheimatet, sondern von Spanien bis zum europäischen Teil der Türkei anzutreffen. Sie wird rund 30cm lang und oft weit über 50 Jahre alt |
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Amphibien |
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Familie der Echten Salamander Der Europäische Feuersalamander (Salamandra salmandra) ist eine von den zwei in Deutschland vorkommenden Salamanderarten. Er lebt zurückgezogen in besonders feuchten und kühlen Wäldern und ist in erster Linie nachtaktiv. Der Name hat seinen Ursprung in früheren Jahrhunderten. Damals warf man die Tiere ins Feuer. Dies beruhte auf dem Irrglauben, sie würden es löschen. |
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Familie der Baumsteiger Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis) ist eines der giftigsten Tiere der Welt und namensgebend für die Familie der Pfeilgiftfrösche. Der Frosch wurde einst von der indigenen Bevölkerung der Chocó-Region in Kolumbien zum Präparieren der giftigen Blasrohrpfeile genutzt. Dazu wurden die Pfeile lediglich über den Rücken der Tiere gestrichen und waren für mehr als 2 Jahre giftig. Da die Frösche ihr Gift jedoch über ihre Nahrung aufnehmen müssen und nicht selbst produzieren können, verlieren die Tiere ihre Giftigkeit in der Tierhaltung und sind völlig ungefährlich. |
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Wirbellose |
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Ordnung der Gespenstschrecken Gespenstschrecken sind eine Ordnung pflanzenfressender Insekten, welche mit ihrer Körperform und langsam wiegenden Fortbewegung Pflanzen nachahmen, um Fressfeinde zu täuschen. Biolog:innen nennen diese Form der Tarnung und Imitation des umgebenden Lebensraums auch Mimese. Im Uni-Zoo befinden sich drei Arten; die Annam-Stabschrecke (Medauroidea extradentata), das Wandelnde Blatt (Cryptophyllium celebicum) und die Kleine Dornschrecke (Aretaon asperrimus). |
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Stamm der Stachelhäuter Zu dem Stamm der Stachelhäuter zählen insgesamt vier Klassen, darunter die Seeigel, Seesterne und Seegurken. Sie haben ein sehr gutes Regenerationsvermögen, können verlorene Körperteile neu anlegen und sich zum Teil auch auf die Weise vermehren. So können sich bei einigen Seesternarten aus abgetrennten Armen neue Seesterne bilden. Dies nennt man Fissiparie. Bei uns zu finden gibt es unter anderem den Rundarmseestern (Linckia sp. orange), den Karibischen Bohrseeigel (Echinometra lucunter) und die Rosafarbene Seegurke (Holothuria edulis). |
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Ordnung der Zehnfußkrebse Zehnfußkrebse bilden eine Ordnung der Klasse der Krebstiere. Hierzu gehören neben vielen Weiteren die Einsiedlerkrebse, Krabben und Garnelen, welche sich auch im Uni-Zoo finden lassen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem und dienen nicht nur als Nahrung für andere Meerestiere, sondern sind auch wichtige Abfallbeseitiger. Interessante Arten bei uns sind zum Beispiel die Weißbandputzergarnele (Lysmata amboinensis) und die Asiatische Strandkrabbe (Hemigrapsus sanguineus). |
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Fische |
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Klasse der Knochenfische Im Uni-Zoo lebt eine bunte Vielfalt an tropischen Meerwasserfischen, die typischerweise in und an Korallenriffen vorzufinden sind. Dabei erfüllt jedes Tier eine wichtige Aufgabe, wie zum Beispiel das Fressen von Algen oder Schädlingen. Im Uni-Zoo leben zum Beispiel der relativ selten gehaltene Traumkaiserfisch (Paracanthurus navarchus) oder der Samtdoktorfisch (Acanthurus nigricans), welcher am Schwanzansatz ein sogenanntes Skalpell zur Verteidigung besitzt. |
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Klasse der Knorpelfische Der Kleingefleckte Katzenhai (Scyliorhinus canicula) lebt sowohl an der europäischen und nordafrikanischen Atlantikküste, als auch in der Nordsee sowie im Mittelmeer. Er hält sich eher am Meeresgrund auf, wird im Schnitt 80cm lang und verdankt seinen Namen den kleinen weißen, schwarzen und braunen Punkten am Körper. Die nachtaktiven Haie nehmen ihre Beutetiere mit den Lorenzinischen Ampullen im Kopfbereich war. Ihre Beute sind Krebstiere, Schnecken, Würmer und kleine Fische. |
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Korallen |
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Steinkorallen Steinkorallen gehören zu der Klasse der Blumentiere und bilden ein Kalkskelett, welches mitunter den Hauptbestandteil eines Korallenriffs ausmacht. Bei näherem Betrachten lässt sich feststellen, dass eine Koralle aus tausenden Einzelpolypen besteht. Dabei ist jeder Polyp ein einzelnes Tier. Steinkorallen leben oft in einer Symbiose mit Zooxanthellen. Diese besonderen Algen betreiben Photosynthese und ermöglichen der Koralle so ein schnelleres Wachstum. Bei uns zu finden sind unter anderem Geweihkorallen (Acropora spp.), Himbeerkorallen (Pocillopora damicornis) und Flötenkorallen (Caulastrea curvata). |
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Oktokorallen Oktokorallen sind eine Unterklasse der Blumentiere und beinhalten die Weich-, Leder- und Röhrenkorallen, sowie Gorgonien. Am Riffbau sind sie, bis auf einige Ausnahmen, nicht beteiligt, da ihr Skelett eher aus kleinen Kalknadeln besteht und sie sich nach ihrem Tod auflösen. Im Uni Zoo werden zum Beispiel Pumpende Xenien (Xenia umbellata) und Pilzlederkorallen (Sarcophyton ehrenbergi)gehalten. |
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