In diesem Projekt steht fächerübergreifender Unterricht im naturwissenschaftlichen Bereich in Form von Science-Klassen mit dem Ziel im Vordergrund, dieses Konzept weiter zu verbessern und auszubauen. Das Projekt richtet sich an Schulen mit Science-Klassen und Schulen, die an diesem Konzept interessiert sind.
Eine ausführliche Darstellung des Projekts zeigt das folgende Animationsvideo:
Mit dem Ziel innerschulische Förderung im naturwissenschaftlichen Bereich flächendeckend zu leisten und diese spezielle Förderung auch an den Schulen zu ermöglichen, ist dieses Projekt ins Leben gerufen worden.
In Kooperation mit dem Gymnasium am Waldhof in Bielefeld wird das fächerübergreifende Konzept der Science-Klassen, auch Themenklassen, in diesem Projekt genauer in den Blick genommen. Ziel bei der Begleitung der Science-Klassen, der Planung, Durchführung und Evaluation des dafür angepassten fächerübergreifenden und handlungsorientierten Unterrichts ist es, das Konzept weiter zu verbessern und auszubauen. Über einen längeren Zeitraum werden die Science-Klassen von Studierenden der Universität Bielefeld begleitet und die Entwicklung der Aspekte "Interesse", "Selbstkonzept" und "Kompetenzen" der Schüler:innen evaluiert. Auf Basis der Forschungsergebnisse wird das Konzept optimiert.
Die Studierenden planen den Unterricht selbstständig, führen diesen innerhalb der Klassen an den Schulen durch und haben dabei die Möglichkeit, gleich mehrere Kompetenzbereiche der KMK-Standards zur Lehrerausbildung zu stärken.
Das forschende Lernen, naturwissenschaftliches Arbeiten sowie naturwissenschaftliche Arbeitstechniken, die fächerübergreifende Verbindung der Naturwissenschaften Chemie, Physik und Biologie und die Förderung der individuellen Neigungen der Kinder stehen bei der Planung und Verbesserung des Unterrichtskonzepts im Vordergrund.
Was sind Science-Klassen?
Das Konzept der Science-Klassen (Themenklassen) richtet sich an naturwissenschaftlich interessierte, begabte und hochbegabte Kinder. Es dient der innerschulischen Förderung im naturwissenschaftlichen Bereich.
Die Science-Klassen bestehen neben den Regelklassen und können in der Regel von der fünften bis zur siebten Klasse besucht werden.
Neben zwei Stunden Regelunterricht in den Naturwissenschaften haben die Schüler:innen der Science-Klassen eine zusätzliche naturwissenschaftliche Stunde. Am Beispiel der Klasse fünf des Gymnasiums am Waldhof haben die Kinder im ersten Halbjahr neben den zwei Regelstunden Biologie in der Woche eine zusätzliche Biologiestunde. Im zweiten Halbjahr wird diese Zusatzstunde durch eine sogenannte Forscherstunde ersetzt, in der eine spezielle Problemfrage beantwortet werden soll. Die Ergebnisse werden abschließend in einer Forscherkonferenz präsentiert. In dem ersten Halbjahr der sechsten Jahrgangsstufe haben die Kinder neben den zwei Regelstunden Biologie eine Stunde Physik und eine Forscherstunde. Im zweiten Halbjahr werden Biologie und Physik fächerübergreifend unterrichtet. Auch in der siebten Klasse haben die Schüler:innen der Science-Klassen zusätzlichen Unterricht in den Fächern der Naturwissenschaften.
Die Arbeitsgruppe an der Universität Bielefeld
Durch eine Initiative der Bezirksregierung Detmold und im Rahmen der Gründung des Osthushenrich-Zentrums für Hochbegabungsforschung an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld konnten Lehrer:innen für die Erarbeitung und Weiterentwicklung von Konzepten für Science-Klassen mit ein paar Stunden abgeordnet werden. Christine Werner (Ravensberger Gymnasium, Herford), Dr. Philip-Sebastian Gehring (Gymnasium am Waldhof, Bielefeld) und Tobias Welz (Brackweder Gymnasium, Bielefeld) erweitern die Arbeitsgruppe an der Universität. Auf universitärer Seite wird die Arbeitsgruppe durch den Leiter des OZHB, eine Doktorandin und Studierende bei der wissenschaftlichen Begleitung, der Entwicklung und der Evaluation der Unterrichtskonzepte ergänzt.
Die Lehrer:innen unterstützen die Arbeitsgruppe durch ihre Fachexpertise. Sie sind zum Teil an der Entwicklung von Science-Klassen an ihren Schulen beteiligt und erweitern die Konzepte zur Förderung naturwissenschaftlich begabter Schüler:innen durch das Fachwissen und die Fachdidaktik ihrer naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer (Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik). Das Konzept der Science-Klassen ist darauf ausgerichtet Schüler:innen der Sekundarstufe I (5. ? 7. Klasse) in den Naturwissenschaften zu fördern. Den Schüler:innen wird durch einen ausgeweiteten naturwissenschaftlichen Unterricht eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Inhalten der naturwissenschaftlichen Fächer Biologie, Chemie und Physik ermöglicht. Zurzeit bestehen an zwei Schulen im Kreis OWL verschiedene Konzepte der Umsetzung. Die verschiedenen Konzepte vereint eine zusätzliche Stunde in den Naturwissenschaften pro Halbjahr. Diese zusätzliche Stunde gestaltet sich an den jeweiligen Schulen unterschiedlich. Zum einen wird mittels der Stunde ein Schwerpunkt auf die naturwissenschaftliche Arbeitsweise des Experimentierens gelegt zum anderen werden die Schüler:innen im forschenden Lernen gefordert und gefördert.
Die Zusammenarbeit ermöglicht zum einen eine universitäre Begleitung und Evaluation der Konzepte von Science-Klassen und zum anderen die schulische Entwicklung.
Das Projekt ist an die offiziellen Schulhalbjahre, die Ferienzeiten und Feiertage gebunden. Nach Absprache der zeitlichen, thematischen und räumlichen Aspekte, konzipieren Lehramtsstudierende aus dem Bereich der Biologiedidaktik der Universität Bielefeld Unterrichtsstunden- und reihen. Diese werden direkt an den Schulen von den Studierenden selbst durchgeführt.
Der Unterricht und die Unterrichtsentwürfe werden evaluiert, indem über einen bestimmten Zeitraum die Entwicklung der Schüler:innen bezüglich der Aspekte "Interesse", "Selbstkonzept" und "Kompetenzen" erhoben wird.
Projektmodul
Es ist möglich, ein Projektmodul innerhalb dieses Projekts zu belegen, was eine ausführliche Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht beinhaltet. Der Planungsumfang wird individuell abgesprochen.
Der Unterricht wird ausschließlich in den Räumen der Schulen durchgeführt. Das Jahrgangsspektrum reicht von der fünften bis zur siebten Jahrgangsstufe. Die Dauer der Unterrichtsstunden richtet sich nach den Strukturen der jeweiligen Schule.
Bei Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht stärken die Studierenden gleich mehrere Kompetenzbereiche der KMK-Standards zur Lehrerausbildung (Unterrichten, Erziehen, Innovieren). Die Reflexion ihres eigenen Unterrichtshandelns sowie die der Unterrichts-Konzeption bereitet die Studierenden zusätzlich auf ihre spätere Lehrtätigkeit vor.
Abschlussarbeiten (BA/MA)Studierende können am Projekt im Rahmen von Abschlussarbeiten teilnehmen. Sie sind dabei für die Planung, Durchführung und Evaluation von Unterrichtsreihen verantwortlich. Der Planungsumfang wird individuell abgesprochen.
Der Unterricht wird ausschließlich in den Räumen der Schulen durchgeführt. Das Jahrgangsspektrum reicht von der fünften bis zur siebten Jahrgangsstufe. Die Dauer der Unterrichtsstunden richtet sich nach den Strukturen der jeweiligen Schule.
Für eine Bachelorarbeit im Projekt können Studierende eine Unterrichtsreihe entwickeln und begleiten. Dies umfasst unter anderem die Planung aller Inhalte und Materialien sowie Sozial- und Interaktionsformen.
Alle Bestimmungen gelten ebenso für beabsichtigte Masterarbeiten, die innerhalb des Projektes verfasst werden sollen. Diese unterscheiden sich durch einen höheren Umfang und/oder eine vertiefende Schwerpunktsetzung.
Wenden Sie sich bei Interesse oder Fragen zum Projekt gern an Alena Schulte:
alena.schulte@uni-bielefeld.de
Wenden Sie sich bei Interesse oder Fragen zu Abschlussarbeiten und Lehrangeboten gerne an Prof. Dr. Claas Wegner: