UTurn

Bildung für nachhaltige Entwicklung zur Förderung des Umweltbewusstseins von Schüler:innen

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Ein Video zum Forschungsprojekt UTurn finden Sie über den nachfolgenden Link

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1. Über das Projekt

Im Fokus des Projekts UTurn steht eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). UTurn hat dabei eine zweidimensionale Bedeutung: Zum einen muss eine allgemeine Kehrtwende pro nachhaltigen Denkens stattfinden. Zum anderen muss eine nachhaltige Entwicklung als Leistung des Kollektivs gesehen werden, welche beim Einzelnen beginnt. Das Projekt setzt an diesen zwei Dimensionen an, indem durch vielseitige Inhalte entlang der Nachhaltigkeitsziele das Umweltbewusstsein von Schüler:innen gefördert werden soll.

1.1 Hintergrund

In der heutigen Zeit hat sich Nachhaltigkeit zu einem Leitbild des Anthropozäns entwickelt. Durch die zunehmenden globalen Herausforderungen verschiebt sich dabei der Fokus hin zu dem prozessbezogenen Begriff der Nachhaltigen Entwicklung. Dieser strebt nach sozialer Gerechtigkeit, ökonomischer Sicherheit sowie ökologischer Stabilität für gegenwärtige und auch zukünftige Generationen auf globaler Ebene. Im Jahr 2015 verabschiedete die Generalversammlung der UN dahingehend die Agenda 2030 als maßgeblichen Richtungsweiser mit insgesamt 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals). Die Zwischenbilanzierung des Halbzeitberichts zeigt jedoch deutlich, dass keines der Ziele nach aktuellem Stand erreicht wird.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Eine Sensibilisierung für die Bedeutsamkeit dieser Zielsetzungen bedarf daher einer grundlegenden Allgemein- und Bewusstseinsbildung, die als schulische Disziplin in Form einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zusammengefasst werden kann. Entscheidend ist dabei insbesondere das Umweltbewusstsein. Konkret umfasst die Kompetenz ein entsprechendes Wissen über die Natur, die individuelle Einstellung gegenüber der Umwelt sowie eine aktive Beteiligung an umweltbezogenen Herausforderungen. Es ergibt sich eine stark vernetzte Mehrdimensionalität aus Kognition (Wissen), Affektivität (Einstellung) und Konation (Verhalten). Dabei sind die einzelnen Bestandteile nicht linear in Bezug zu setzen, sondern in stetiger Wechselwirkung zueinander.

Verschiedene Monitorings schulbezogener Dokumente unterstreichen, dass trotz bildungspolitischer Vorgaben BNE und damit auch die Umweltbewusstseins-Kompetenz kaum Einzug in den schulischen Regelunterricht erhält. Die steigende Relevanz einer nachhaltigen Entwicklung sowie fehlende schulische Anknüpfungspunkte legimitieren daher den Blick auf eine fundierte fachdidaktische Implementierung und Forschung.

1.2 Ziele

Bewusstsein gegenüber der Umwelt ist ein zentrales Ziel einer BNE und stellt eine der höchsten Formen psychischer Prozesse dar. Einige Interventionsstudien zeigten bereits, dass sich verschiedene Umweltbildungsstrategien positiv auf das Wissen, die Einstellungen und das Verhalten von Schüler:innen gegenüber ihrer Umwelt auswirken können. Um den bestehenden Defiziten in schulischen Institutionen entgegenzuwirken, liegt das Forschungsinteresse in der Implementierung von BNE-Workshops zur nachhaltigen Förderung des Umweltbewusstseins von Schüler:innen und der Untersuchung dieses Bewusstseins. Die Workshops werden im Rahmen des Projekts UTurn durch fachdidaktische Forschung begleitet, evaluiert und schrittweise optimiert.

1.3 Durchführung

Das Projekt unterteilt sich in verschiedene Module, deren Schwerpunkte sich an ausgewählten Nachhaltigkeitszielen orientieren. Hinsichtlich der Umweltbildung bieten insbesondere curriculare Anknüpfungspunkte im naturwissenschaftlichen Bereich ein Synergiepotenzial. Dieser primär ökologische Ausgangspunkt wird zusätzlich mit interdisziplinären Aspekten der ökonomischen und sozialen Dimension komplettiert. Die Module werden in Form eines mehrstündigen Tagesworkshops an der Universität Bielefeld angeboten. Derzeit können folgende Workshops angefragt und gebucht werden:

Fairbrauch

Dieser Workshop führt die Schüler:innen auf den simulierten Planeten Terra Nova. Hier ist das empfindliche Gleichgewicht der Umwelt durch das menschliche Konsumverhalten stark gefährdet. Im Rahmen dieses Workshops erkunden die Teilnehmenden eine Forschungsstation – dabei stoßen sie auf Abwasserprobleme, Ernährungsformen oder auch neue Fortbewegungsalternativen. Mit Hilfe von Experimenten und Modellen analysieren sie, wie unser tägliches Handeln die Umwelt beeinflusst.

Unwelten

Auch in diesem Workshop betreten die Schüler:innen die faszinierende Welt von Terra Nova. Hier stehen die empfindlichen Ökosysteme vor ernsthaften Herausforderungen. Die Schüler:innen untersuchen die schwerwiegenden Umweltveränderungen in fünf unterschiedlichen Regionen – von Bergen und Wäldern bis hin zu den Wasserwelten. Durch vielfältige Experimente und Modelle lernen die Schüler:innen, wie sich insbesondere der Klimawandel auf die Lebensräume auswirkt.

2. Möglichkeiten der Teilnahme

Informationen für Lehrkräfte und Schulklassen

An dem Projekt können Schulklassen der siebten, achten und neunten Klasse aller Schulformen teilnehmen. Sollten Sie Interesse haben, einen der Workshops mit einer anderen Klassenstufe zu besuchen, kontaktieren Sie bitte die Projektleitung (siehe Kontakt). Die Module werden an der Universität Bielefeld durchgeführt und dauern jeweils 7 bis 8 Zeitstunden (inklusive Pausen).

Informationen für Studierende

Studierende haben die Möglichkeit, das Projekt UTurn im Rahmen ihrer Abschlussarbeit (BA/MA) wie folgt zu begleiten:

  • Konzeption von Workshop-Modulen: Studierende können weitere Workshop-Module konzeptionell entwickeln. Dabei sollen verschiedene Nachhaltigkeitsziele das thematische Gerüst bilden. Die Planungsphase umfasst neben einem Konzept die Entwicklung von dazugehörigen Materialien. Nach der Entwicklungsphase wird das Modul mit Schulklassen an der Universität durchgeführt und reflektiert.

  • Evaluation bestehender Workshops: Studierende können die Workshop-Module an der Universität Bielefeld mit Schulklassen durchführen und empirisch (quantitativ und/oder qualitativ) begleiten.

Bei Interesse, Fragen oder Hinweisen melden Sie sich gerne per Mail bei finja.rath@uni-bielefeld.de.

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