1. Über das Projekt
Das Projekt Minteers – Mint for Peers beschäftigt sich mit einem Peer-Tutoring Ansatz, der dazu beitragen soll, die Bereiche Informatik, Technik und Biologie zu verknüpfen und damit die Selbstwirksamkeit der Tutor:innen in diesem Kontext zu untersuchen, um eine Implementierung des Peer-Tutoring Ansatzes an Schulen zu ermöglichen. Es knüpft an das Projekt Satellitenlabore an. Bei den Satellitenlaboren wurden Schüler:innen der fünften und sechsten Klasse von Schülerdozent:innen der neunten Klasse in der Schule unterrichtet. Vor dem Unterricht gab es Ausbildungsblöcke, die jeweils den nachfolgenden Themenblock abdeckten und gleichzeitig Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Unterrichten vermittelten. Dazu waren die Schülerdozent:innen pro Ausbildungsblock an drei Nachmittagen für je drei Stunden am teutolab-robotik. Das Ziel dieses Projektes war die Entwicklung einer autonomen Zweigstelle zwischen der Schule und dem teutolab-robotik. Darauf möchte das Projekt Minteers aufbauen und zusätzlich die Ausbildung der Tutor:innen durch ehemalige Tutor:innen etablieren.
1.1. Hintergrund
Immer noch zeigt die Informatik in Schulkontexten eine geringe Attraktivität. Die Bildungspolitik möchte sich dieser Problematik annehmen und fordert in ihrem Koalitionsvertrag von 2017, die Vermittlung von Fähigkeiten im Programmieren als elementaren Bestandteil des Bildungssystems verankern. Denn Technik und Informatik haben die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen durchdrungen. Dabei verändert die Digitalisierung und ihre zugrundeliegenden Informations- und Kommunikationstechnologien nicht nur die Methodik in Lehre und Forschung, sondern auch grundlegend Gesellschaft, Staat und Wirtschaft, sodass eine reine Nutzung technologischer Medien als Bildungsziel nicht mehr ausreicht, ihre Funktionsweise und Auswirkungen müssen verstanden werden. Der daraus resultierende Fachkräftebedarf im Bereich Informatik, äußert sich aufgrund der akuten Nachwuchsproblematik in einem erheblichen Fachkräftemangel. Branchenübergreifend blieben im Jahr 2021 so 96.000 Stellen für IT-Fachkräfte unbesetzt. Gleichzeitig wurde aber im Schuljahr 2021/2022 das Pflichtfach Informatik für die Klassen 5 und 6 eingeführt. Um diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, bedarf es einer kontinuierlichen und effektiven Förderung des MINT-Nachwuchses. Lernprojekte mit Programmier- und Konstruktionsfähigkeiten werden dabei als geeignete Möglichkeiten gesehen, MINT-bezogene Interessen und Fähigkeiten zu fördern. Darüber hinaus stellen Schülerlabore eine gut untersuchte Möglichkeit dar, das Interesses von Kindern und Jugendlichen für die MINT-Fächer zu fördern und eine zeitgemäß dieser Fächer sowie ihre Bedeutung für die Gesellschaft zu vermitteln. Außerdem unterstützen sie die Schulen bei der Berufsorientierung.
1.2. Ziel
Um die Integration des Pflichtfaches Informatik für die 5. und 6. Klassen an Gymnasien zu unterstützen, soll das Projekt Minteers an das Ziel der Satellitenlabore anknüpfen. Zukünftig soll damit eine autonome Zweigstelle mit dem teutolab-robotik weiterentwickelt werden, um so die informatische Grundbildung bei Schüler:innen der Sekundarstufe I zu unterstützen und den Peer-Tutoring-Ansatz weiter zu evaluieren. Für den Unterricht von Schüler:innen in den fünften Klassen an der Universität Bielefeld werden Tutor:innen der neunten Klasse ausgebildet, welches in Anlehnung an die Satellitenlabore geschieht. Bei Minteers werden in einem weiteren Schuljahr die ehemaligen Tutor:innen (nun in der zehnten Klasse) die Ausbildung von Schüler:innen der neuen neunten Klasse übernehmen und Hilfestellungen beim Unterrichten der Schüler:innen der neuen fünften Klasse leisten. Um diesen Ansatz weiter zu untersuchen und das Ziel zu verfolgen, wird das Projekt wissenschaftlich begleitet.
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1.3. Durchführung
Bei Minteers werden Schüler:innen der neunten Klasse zu Tutor:innen und unterrichten in 14 Kurstagen Schüler:innen der fünften Klassen. Jeder Kurstag hat eine Länge von 90 Minuten, in der die Schüler:innen Schritt für Schritt tierähnliche Roboter entwickeln. Zum Einsatz kommt dazu der Calliope Mini 3.0 als Einplatinencomputer. Jeder Kurstag ist mit neuen Komponenten des Calliope ausgefüllt, die teilweise auch neu eingebaut werden. Damit lernen die Schüler:innen der fünften Klasse jeden Kurstag nicht nur den Einsatz neuer Komponenten kennen, sondern auch deren Programmierung. Thematisch werden zusätzlich biologische Aspekte miteinbezogen, um am Ende des letzten Kurstages ein möglichst realitätsnahes Tier zu erhalten.
Zu Beginn durchlaufen die Schüler:innen der neunten Klasse im ersten Schuljahr zwei Ausbildungskurse. Wie auch die danach folgenden Ausbildungskurse dienen sie dazu, die Schüler:innen auf das Unterrichten von Schüler:innen der fünften Klasse vorzubereiten. Somit lernen die zukünftigen Tutor:innen die fachlichen Inhalte aus den Kursen und Inhalte der Didaktik kennen. Wie die Kurstage haben die Ausbildungskurse eine Länge von jeweils 90 Minuten.
Nach den zwei Ausbildungskursen folgt der erste Kurstag, der danach in einem weiteren Ausbildungskurs reflektiert wird. In den Kurstagen werden die bereits oben erwähnten Themen von den Tutor:innen unterrichtet. Dieses Schema wird auch in den folgenden Ausbildungskursen übernommen. Anschließend folgen im Wechsel je ein Kurstag und ein Ausbildungskurs.
Nach einer Sommerpause in den Sommerferien startet dann ein neuer Durchlauf. Diesmal werden die neuen Tutor:innen aufgeteilt. Für einen Teil der neuen Tutor:innen übernehmen die ehemaligen Tutor:innen die Ausbildungskurse. Diese unterstützen sie auch in den Kurstagen. Für die Leitung der Ausbildungskurse erhalten die ehemaligen Tutor:innen zusätzlich Schulungen.
2. Möglichkeiten der Teilnahme
2.2 Informationen für Studierende:
Studierende haben die Möglichkeit, das Projekt Minteers in Rahmen einer Abschlussarbeit wie folgt zu begleiten: