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- III,1 -
Sprung zur Textstelle Thiel begann wie immer so auch heute damit, das enge, viereckige Steingebauer der Wärterbude auf seine Art für die Nacht herzurichten.
Die Häuschen der Schrankenwärter bei der Reichsbahn sahen immer gleich aus, so dass die Suche nach einem 'Vorbild' schon in früheren Zeiten im Grunde müßig war. Nachforschungen, die bereits 1929 von Berliner Germanistik-Studenten unternommen wurden, hatten denn auch keinen Erfolg. Von dem einzigen der Lage nach passenden Häuschen musste man feststellen, dass es erst 1892, also fünf Jahre nach der Niederschrift der Novelle, errichtet worden war.
Benutzte Literatur: Requardt /Machatzke,  Gerhart Hauptmann und Erkner,
                  1980
Vermutlich hat Hauptmann auch weder einen bestimmten Fall noch ein bestimmtes Bahnwärterhaus für seine 'novellistische Studie' vor Augen gehabt, sondern die Geschichte aus dem allgemeinen Eindruck von dieser abgelegen Bahnstrecke entwickelt (siehe unter ENTSTEHUNG).
Bahnwärterhäuschen bei Erkner
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Sprung zur Textstelle Als dies geschehen war, meldete die Glocke mit drei schrillen Schlägen, die sich wiederholten, dass ein Zug in der Richtung von Breslau her aus der nächstliegenden Station abgelassen sei.
Mit der vagen Angabe der 'Richtung von Breslau her' vermeidet Hauptmann - wie dann auch wieder im letzten Abschnitt - die genaue Lokalisierbarkeit von Thiels Bahnübergang (siehe auch ABSCHNITT III,3).
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Sprung zur Textstelle Die Strecke schnitt rechts und links geradlinig in den unabsehbaren grünen Forst hinein ... Die schwarzen, parallel laufenden Geleise darauf glichen in ihrer Gesamtheit einer ungeheuren, eisernen Netzmasche, deren schmale Strähnen sich im äußersten Süden und Norden in einem Punkte des Horizontes zusammenzogen.
Die Bahnstrecke durch den Forst Erkner verläuft zwar nicht in Nord-Süd-Richtung, sondern von Westen nach Osten, aber der Eindruck sonst ist noch immer ähnlich. Allerdings hatten die Bahnstrecken früher Holzschwellen und natürlich keine Oberleitungen. Was die Richtungsbestimmung angeht, liegt wahrscheinlich aber auch nur ein Irrtum Hauptmanns vor: die Szenerie des Sonnenunterganges, die er beschreibt, ist nur bei einer West-Ost-Lage der Strecke möglich (siehe unter GESTALTUNG).
Die Bahnstrecke durch den Forst Erkner