
Kruse hatte nicht nötig, durch einen dreimaligen Peitschenknips
die Ankunft zu vermelden; längst hatte man von Tür und
Fenstern aus nach den Herrschaften ausgeschaut, und ehe noch der
Wagen heran war, waren bereits alle Hausinsassen auf dem die ganze
Breite des Bürgersteiges einnehmenden Schwellstein versammelt,
vorauf Rollo, der im selben Augenblicke, wo der Wagen hielt, diesen
zu umkreisen begann. Innstetten war zunächst seiner jungen
Frau beim Aussteigen behilflich und ging dann, dieser den Arm
reichend, unter freundlichem Gruß an der Dienerschaft vorüber,
die nun dem jungen Paare in den mit prächtigen alten Wandschränken
umstandenen Hausflur folgte. Das Hausmädchen, eine hübsche,
nicht mehr ganz jugendliche Person, der ihre stattliche Fülle
fast ebenso gut kleidete wie das zierliche Mützchen auf dem
blonden Haar, war der gnädigen Frau beim Ablegen von Muff
und Mantel behilflich und bückte sich eben, um ihr auch die
mit Pelz gefütterten Gummistiefel auszuziehen. Aber ehe sie
noch dazu kommen konnte, sagte Innstetten: »Es wird das Beste
sein, ich stelle dir gleich hier unsere gesamte Hausgenossenschaft
vor, mit Ausnahme der Frau Kruse, die sich - ich vermute sie wieder
bei ihrem unvermeidlichen schwarzen Huhn - nicht gerne sehen lässt.«
Alles lächelte. »Aber lassen wir Frau Kruse ... Dies
hier ist mein alter Friedrich, der schon mit mir auf der Universität
war ... Nicht wahr, Friedrich, gute Zeiten damals ... Und dies
hier ist Johanna, märkische Landsmännin von dir, wenn
du, was aus Pasewalker Gegend stammt, noch für voll gelten
lassen willst, und dies ist Christel, der wir mittags und abends
unser leibliches Wohl anvertrauen und die zu kochen versteht,
das kann ich dir versichern. Und dies hier ist Rollo. Nun, Rollo,
wie geht's?«