
Die Idee für das Einzelgrab ist Fontane aber wahrscheinlich doch durch einen
Begräbnisplatz gekommen, den er selbst gesehen hatte, und zwar in Plaue an der
Havel (bei Brandenburg). Wie er in "Fünf Schlösser" - Kapitel Plaue a.H. -
erzählt, hatte dort der Grundbesitzer Carl Ferdinand Wiesike - nicht zufällig
dürfte dies auch der Name des Arztes sein, der Effi in Hohen-Cremmen betreut - einen Park
angelegt und 1865 darin für seine verstorbene Frau eine Grabstätte errichtet:
Ein etwa dreihundert Schritt langer Fliedergang führte zu einem großen, von einer
Fliederhecke kreisförmig umstellten Rondeel: inmitten dieses Rondeels ein quadratisches
Eisengitter und wiederum inmitten dieses Gitters ein Sockelbau mit einer Granitpyramide
samt drei Grabstellen und einem Blumenbeet. Dies Blumenbeet in Front, ... an beiden
Seiten des Obelisken aber die Medaillonportraits des Wiesike'schen Ehepaars: Carl
Ferdinand Wiesike und Julie Wiesike, geb. Tannhäuser. Endlich, an der Rückfront,
nicht Bild, nicht Portrait; wohl aber die Inschrift: "Wilhelmine Rolle; ihren langjährigen
treuen Diensten zum Gedächtniß." Nur erst Julie Wiesike, geb. Tannhäuser, hatte von den
genannten dreien ihre Grabstelle schon bezogen, wovon, außer dem eingravierten Todesdatum,
auch der Efeuhügel Zeugnis gab. Die beiden andern ... freuten sich noch des himmlischen
Lichts und traten täglich an die Stelle, wo sie, früher oder später, ebenfalls ihre
Ruhestätte finden sollten.