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Fünftes Kapitel
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"Nein, gewiß nicht; jedenfalls wollen wir darüber nicht streiten; es ist ein weites Feld."
Die hier erstmals auftauchende Redewendung vom 'weiten Feld', schon in diesem Kapitel noch weitere zweimal gebraucht, ist auch vor "Effi Briest" schon vielfach belegt, hat aber erst durch ihre sechsmalige Wiederholung in diesem Roman Zitatcharakter angenommen. Als Gestaltungsmittel zur Personenkennzeichnung hat Fontane dieses Wiederholungs-Moment wohl durch die englische Literatur kennen gelernt, hat es aber in die deutsche Literatur beispielhaft eingeführt. Auch in seinen Romanen "L'Adultera", "Frau Jenny Treibel", "Mathilde Möhrung" und weiteren finden sich Beispiele dafür. In der Terminologie der Literaturwissenschaft handelt es sich um ein Leitmotiv, also eine zur inneren Bindung der Handlung oder zur Wiedererkennung bestimmter Figuren dienende Wiederholung. Maßgeblich beeinflusst hat Fontane damit Thomas Mann, der schon in den "Buddenbrooks" (1901) von diesem Mittel ausgiebig Gebrauch macht.