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Am 12. August.
Terzerol (Italienisch: terzeruolo = Habicht) bezeichnet keine bestimmte Waffenart, sondern nur allgemein eine kleine Pistole für den privaten Gebrauch. Im 18. Jahrhundert waren das Steinschloss-Pistolen, so genannt nach dem Feuerstein (Schwefelkies), der in eine Art Schraubstock geklemmt wurde und beim Aufschlagen den Zündfunken erzeugte. Das Laden der Waffe war umständlich. Zunächst wurde über die vordere Rohröffnung das Pulver eingefüllt, dann mit dem Ladestock die Kugel nachgeschoben und schließlich auf die außen liegende Pfanne eine kleine Menge Pulver für die Zündung gegeben. Die Pfanne wurde mit einem Deckel, an dem sich zugleich die Schlagfläche befand, abgedeckt (das Teil im ganzen hieß 'Batterie', nach franz. battre = schlagen). Beim Auslösen entzündete der geschlagene Funke das Pulver auf der Pfanne, und über ein seitliches kleines Loch fuhr die Flamme in das Rohr, wo sie wiederum das Pulver dort zur Zündung brachte. Steckte statt der Kugel der Ladestock im Rohr, wurde er ebenfalls wie ein Geschoss herausgetrieben.
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Gewehr = hier allgemein im Sinne von 'Waffe'.
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Die Funktionsweise eines Steinschlosses (nach Heinrich Müller: Gewehre - Pistolen - Revolver. Leipzig 1979. S. 123)

Das Steinschloss war von der Mitte des 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert der für Handfeuerwaffen übliche Mechanismus. Es wurde durch das Perkussionsschloss abgelöst, bei dem neue Zündmittel durch einen Schlag entflammt wurden, so dass die Zündung im Inneren des Rohres stattfinden konnte.
Ein Terzerol mit Steinschloss aus der Zeit um 1770, Kaliber 12 mm. (Waffenmuseum Suhl/Thüringen)

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