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Am 12. Mai.
Dass das Wasser aus Brunnen geschöpft und in die Häuser getragen werden musste, war in Deutschland bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Regel. Wer es sich leisten konnte, nahm Wasserträger in Anspruch, und in größeren Städten wurde Wasser auch mit Fuhrwerken ausgefahren. Erst das rapide Wachstum der Städte von der Jahrhundertmitte an zwang zum Bau von Wasserleitungen, die innerhalb weniger Jahrzehnte dann aber überall entstanden. -
Wetzlar zur Goethezeit bezog sein Wasser hauptsächlich aus Quellen südlich vor der Stadt, aus dem Kaisersgrund; es wurde von dort in Holzröhren in vier innerstädtische Brunnen - sogenannte Laufbrunnen - geleitet. Der Brunnen vor dem Wöllbacher Tor war von dieser Versorgung aber unabhängig, er speiste sich unmittelbar aus einer Quelle des Lahnberges. Als Wetzlar zu Ende des 19. Jahrhunderts eine moderne Wasserversorgung bekam und diese Quelle auch versiegt war, schloss man den mittlerweile so benannten Goethebrunnen an das städtische Leitungsnetz an.
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'Anzüglich' meint hier "anziehend". In der Bedeutung der 'anzüglichen' Rede kam das Wort aber auch zur Goethezeit schon vor.
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