Dass Werther wegen der Eifersucht des Herrn Schmidt und dem Tadel Lottes, er
habe mit Friederike "zu artig getan", so aufgebracht ist, steht
in deutlichem Bezug zu seiner eigenen Situation. Es wird ihm hier
erstmals bewusst, dass der Umgang mit einem Mädchen gesellschaftliche
Erwartungen (in diesem Falle Befürchtungen) weckt und dass er auch sein
Verhältnis zu Lotte nicht wird unbestimmt lassen können. Etwas 'Bestimmtes'
jedoch verfolgt Werther mit diesem Verhältnis gerade nicht - die Möglichkeit,
ernsthaft um sie zu werben, schließt er aus
(
siehe unter
GESTALTUNG zum Brief vom 8. August 1771
).