Wie schon in der Vorrede zum ersten Band der 'Leute von Seldwyla' stellt Keller fest, dass sich die Gegenwart mit ihren prosaischen Verhältnissen
für eine poetische Behandlung nicht mehr eigne. Konnte früher der 'Realist' wenigstens ausnahmsweise noch poesiegeeignete Konstellationen in der
Wirklichkeit entdecken (siehe unter GESTALTUNG zu
"Romeo und Julia auf dem Dorfe"), so
gelingt jetzt nicht einmal mehr das. Nur von den Ausnahmefällen der Vergangenheit lässt sich Kellers Meinung nach noch
poetisch-realistisch erzählen. Dem Vorhalt, dass seine Geschichten
nicht realistisch seien, sah er sich allerdings trotzdem
ausgesetzt (siehe unter GESTALTUNG zum
4. Teil).