Gestaltungsmerkmale Zur Übersicht Zur Synopse Zur Einzelebene Druck
[Vorrede zum Zweiten Band]
Sprung zur Textstelle ... es ereignet sich nichts mehr unter ihnen, was der beschaulichen Aufzeichnung würdig wäre, und es ist daher an der Zeit, in ihrer Vergangenheit und den guten lustigen Tagen der Stadt noch eine kleine Nachernte zu halten ...
Wie schon in der Vorrede zum ersten Band der 'Leute von Seldwyla' stellt Keller fest, dass sich die Gegenwart mit ihren prosaischen Verhältnissen für eine poetische Behandlung nicht mehr eigne. Konnte früher der 'Realist' wenigstens ausnahmsweise noch poesiegeeignete Konstellationen in der Wirklichkeit entdecken (siehe unter GESTALTUNG zu "Romeo und Julia auf dem Dorfe"), so gelingt jetzt nicht einmal mehr das. Nur von den Ausnahmefällen der Vergangenheit lässt sich Kellers Meinung nach noch poetisch-realistisch erzählen. Dem Vorhalt, dass seine Geschichten nicht realistisch seien, sah er sich allerdings trotzdem ausgesetzt (siehe unter GESTALTUNG zum 4. Teil).