Anspielungen /Zitate Zur Übersicht Zur Synopse Zur Einzelebene Druck
Achte Vigilie
Sprung zur Textstelle "... denn wir müssen in das Zimmer, wo Bhogovotgitas Meister unsrer warten."
Bhogovotgita = Die Bhagavad-Gita ('Gotteslied') ist ein im zweiten vorchristlichen Jahrhundert oder früher entstandenes Gedicht, das für den Hinduismus eine ähnliche Bedeutung hat wie die Bibel für das Christentum. Die Romantiker mit ihrem Interesse für Geheimnisvolles beschäftigten sich auch mit der indischen Literatur. Hoffmann wusste von dem Gedicht wahrscheinlich durch Friedrich Schlegels Schrift "Über die Sprache und Weisheit der Indier" von 1808.
~~~~~~~~~~~~
Sprung zur Textstelle In uralter Zeit herrschte in dem Wunderlande Atlantis der mächtige Geisterfürst Phosphorus, dem die Elementargeister dienten.
Atlantis = ein 'jenseits der Säulen des Herakles', also Gibraltars, gelegenes sagenhaftes Inselreich, von dem der griechische Philosoph Platon in seinem "Timaios"-Dialog erzählt. Atlantis soll eine Seemacht gewesen sein, die große Teile Europas und Afrikas beherrschte, bis die Insel um 9600 v. Chr. als Folge einer Naturkatastrophe an einem einzigen Tag unterging.
Elementargeister = nach mittelalterlichem Volksglauben die Geister, die den vier Elementen innewohnten: die Gnomen oder Pygmäen der Erde, die Undinen dem Wasser, die Sylphen der Luft und die Salamander dem Feuer. Der Schweizer Arzt und Naturforscher Paracelsus (1494-1541) hat eine viel gelesene Abhandlung über die Elementargeister geschrieben.
~~~~~~~~~~~~
Sprung zur Textstelle ... wird deine Glut den Körper verzehren und ein neues Wesen, schnell emporkeimend, sich dir entschwingen.
Anspielung auf die altägyptische Sage vom Vogel Phönix, der sich selbst verbrennt und aus der Asche neu hervorgeht.
~~~~~~~~~~~~
Über diese unmittelbaren Verweise hinaus gibt es im 'Goldenen Topf' noch zahlreiche Anspielungen auf die mittelalterliche Alchemie und die jüdische Mystik, die Lehre der Kabbala, wie Detlef Kremer aufgezeigt hat. Um die Geschichte zu verstehen, muss man ihnen allerdings nicht nachgehen. Hoffmann selbst hat in diesen Mythen und Geheimlehren nur ein Gleichnis für die poetische Fantasie gesehen, eine inhaltliche Auseinandersetzung mit ihnen lag ihm fern.
Benutzte Literatur: Kremer,  Alchemie und Kabbala, 1994