Am andern Morgen nahmen beide gemeinschaftlich ihr etwas verspätetes
Frühstück. Innstetten hatte seine Missstimmung
und Schlimmeres überwunden, und Effi lebte so ganz dem Gefühl
ihrer Befreiung, dass sie nicht bloß die Fähigkeit
einer gewissen erkünstelten Laune, sondern fast auch ihre
frühere Unbefangenheit wieder gewonnen hatte. Sie war noch
in Kessin, und doch war ihr schon zu Mute, als läge es weit
hinter ihr.
»Ich habe mir's überlegt, Effi«, sagte Innstetten,
»du hast nicht so ganz Unrecht mit allem, was du gegen unser
Haus hier gesagt hast. Für Kapitän Thomsen war es gerade
gut genug, aber nicht für eine junge verwöhnte Frau;
alles altmodisch, kein Platz. Da sollst du's in Berlin besser
haben, auch einen Saal, aber einen andern als hier, und auf Flur
und Treppe hohe bunte Glasfenster, Kaiser Wilhelm mit Zepter und
Krone oder auch was Kirchliches, heilige Elisabeth oder Jungfrau
Maria. Sagen wir Jungfrau Maria, das sind wir Roswitha schuldig.«
Effi lachte. »So soll es sein. Aber wer sucht uns eine Wohnung?
Ich kann doch nicht Vetter Briest auf die Suche schicken. Oder
gar die Tanten! Die finden alles gut genug.«
»Ja, das Wohnungssuchen. Das macht einem keiner zu Dank.
Ich denke, da musst du selber hin.«
»Und wann meinst du?«
»Mitte März.«
»O, das ist viel zu spät, Geert, dann ist ja alles
fort. Die guten Wohnungen werden schwerlich auf uns warten!«
»Ist schon recht. Aber ich bin erst seit gestern wieder hier
und kann doch nicht sagen:'Reise morgen'. Das würde mich
schlecht kleiden und passte mir auch wenig; ich bin froh,
dass ich dich wieder habe.«
»Nein«, sagte sie, während sie das Kaffeegeschirr,
um eine aufsteigende Verlegenheit zu verbergen, ziemlich geräuschvoll
zusammenrückte, »nein, so soll's auch nicht sein, nicht
heut und nicht morgen, aber doch in den nächsten Tagen. Und
wenn ich etwas finde, so bin ich rasch wieder zurück. Aber
noch eins, Roswitha und Annie müssen mit. Am schönsten
wär es, du auch. Aber ich sehe ein, das geht nicht. Und ich
denke, die Trennung soll nicht lange dauern. Ich weiß auch
schon, wo ich miete ...«
»Nun?«
»Das bleibt mein Geheimnis. Ich will auch ein Geheimnis haben.
Damit will ich dich dann überraschen.«
In diesem Augenblick trat Friedrich ein, um die Postsachen
abzugeben. Das meiste war Dienstliches und Zeitungen. »Ah, da
ist auch ein Brief für dich«, sagte Innstetten. »Und
wenn ich nicht irre, die Handschrift der Mama.«
Effi nahm den Brief. »Ja, von der Mama. Aber das ist ja nicht
der Friesacker Poststempel; sieh nur, das heißt ja deutlich Berlin.«
»Freilich«, lachte Innstetten. »Du tust, als ob
es ein Wunder wäre. Die Mama wird in Berlin sein und hat
ihrem Liebling von ihrem Hotel aus einen Brief geschrieben.«
»Ja«, sagte Effi, »so wird es sein. Aber ich ängstige
mich doch beinah und kann keinen rechten Trost darin finden, dass
Hulda Niemeyer immer sagte: 'Wenn man sich ängstigt, ist es
besser, als wenn man hofft.' Was meinst du dazu?«
»Für eine Pastorstochter nicht ganz auf der Höhe.
Aber nun lies den Brief. Hier ist ein Papiermesser.«
Effi schnitt das Kuvert auf und las: »Meine liebe Effi. Seit
24 Stunden bin ich hier in Berlin; Konsultationen bei Schweigger.
Als er mich sieht, beglückwünscht er mich, und als ich
erstaunt ihn frage, wozu, erfahr ich, dass Ministerialdirektor
Wüllersdorf eben bei ihm gewesen und ihm erzählt habe: Innstetten
sei ins Ministerium berufen. Ich bin ein wenig ärgerlich,
dass man dergleichen von einem Dritten erfahren muss.
Aber in meinem Stolz und meiner Freude sei euch verziehen. Ich
habe es übrigens immer gewusst (schon als I. noch bei
den Rathenowern war), dass etwas aus ihm werden würde.
Nun kommt es dir zugute. Natürlich müsst
ihr eine Wohnung haben und eine andere Einrichtung. Wenn du, meine
liebe Effi, glaubst, meines Rates dabei bedürfen zu können,
so komme, so rasch es dir deine Zeit erlaubt. Ich bleibe acht
Tage hier in Kur, und wenn es nicht anschlägt, vielleicht
noch etwas länger; Schweigger drückt sich unbestimmt
darüber aus. Ich habe eine Privatwohnung in der Schadowstraße
genommen; neben dem meinigen sind noch Zimmer frei. Was es mit
meinem Auge ist, darüber mündlich; vorläufig beschäftigt
mich nur eure Zukunft. Briest wird unendlich glücklich sein,
er tut immer so gleichgültig gegen dergleichen, eigentlich
hängt er aber mehr daran als ich. Grüße Innstetten,
küsse Annie, die du vielleicht mitbringst. Wie immer deine
dich zärtlich liebende Mutter Luise von B.«
Effi legte den Brief aus der Hand und sagte nichts. Was sie zu
tun habe, das stand bei ihr fest; aber sie wollte es nicht selber
aussprechen. Innstetten sollte damit kommen, und dann wollte sie
zögernd ja sagen.
Innstetten ging auch wirklich in die Falle. »Nun, Effi, du bleibst so ruhig.«
»Ach, Geert, es hat alles so seine zwei Seiten. Auf der einen
Seite beglückt es mich, die Mama wiederzusehen und vielleicht
sogar schon in wenig Tagen. Aber es spricht auch so vieles dagegen.«
»Was?«
»Die Mama, wie du weißt, ist sehr bestimmt und kennt
nur ihren eignen Willen. Dem Papa gegenüber hat sie alles
durchsetzen können. Aber ich möchte gern eine Wohnung
haben, die nach meinem Geschmack ist, und eine neue Einrichtung,
die mir gefällt.«
Innstetten lachte. »Und das ist alles?«
»Nun, es wäre grade genug. Aber es ist nicht alles.«
Und nun nahm sie sich zusammen und sah ihn an und sagte: »Und
dann, Geert, ich möchte nicht gleich wieder von dir fort.«
»Schelm, das sagst du so, weil du meine Schwäche kennst.
Aber wir sind alle so eitel, und ich will es glauben. Ich will
es glauben und doch zugleich auch den Heroischen spielen, den
Entsagenden. Reise, sobald du's für nötig hältst
und vor deinem Herzen verantworten kannst.«
»So darfst du nicht sprechen, Geert. Was heißt das:
'vor meinem Herzen verantworten'. Damit schiebst du mir, halb
gewaltsam, eine Zärtlichkeitsrolle zu, und ich muss
dir dann aus reiner Koketterie sagen: 'Ach, Geert, dann reise ich
nie.' Oder doch so etwas Ähnliches.«
Innstetten drohte ihr mit dem Finger. »Effi, du bist mir
zu fein. Ich dachte immer, du wärst ein Kind, und ich sehe
nun, dass du das Maß hast wie alle andern. Aber lassen
wir das, oder wie dein Papa immer sagte: 'das ist ein zu weites
Feld'. Sage lieber, wann willst du fort?«
»Heute haben wir Dienstag. Sagen wir also Freitagmittag
mit dem Schiff. Dann bin ich am Abend in Berlin.«
»Abgemacht. Und wann zurück?«
»Nun, sagen wir Montagabend. Das sind dann drei Tage.«
»Geht nicht. Das ist zu früh. In drei Tagen kannst du's
nicht zwingen. Und so rasch lässt dich die Mama auch
nicht fort.«
»Also auf Diskretion.«
»Gut.«
Und damit erhob sich Innstetten, um nach dem
Landratsamte hinüberzugehen.
Die Tage bis zur Abreise vergingen wie im Fluge. Roswitha war
sehr glücklich. »Ach, gnädigste Frau, Kessin, nun
ja ..., aber Berlin ist es nicht. Und die Pferdebahn. Und wenn
es dann so klingelt und man nicht weiß, ob man links oder
rechts soll, und mitunter ist mir schon gewesen, als ginge alles
grad über mich weg. Nein, so was ist hier nicht. Ich glaube,
manchen Tag sehen wir keine sechs Menschen. Und immer bloß
die Dünen und draußen die See. Und das rauscht und
rauscht, aber weiter ist es auch nichts.«
»Ja, Roswitha, du hast Recht. Es rauscht und rauscht immer,
aber es ist kein richtiges Leben. Und dann kommen einem allerhand
dumme Gedanken. Das kannst du doch nicht bestreiten, das mit dem
Kruse war nicht in der Richtigkeit.«
»Ach, gnädigste Frau ...«
»Nun, ich will nicht weiter nachforschen. Du wirst es natürlich
nicht zugeben. Und nimm nur nicht zu wenig Sachen mit. deine Sachen
kannst du eigentlich ganz mitnehmen und Annies auch.«
»Ich denke, wir kommen noch mal wieder.«
»Ja, ich. Der Herr wünscht es. Aber ihr könnt vielleicht
da bleiben, bei meiner Mutter. Sorge nur, dass sie Anniechen
nicht zu sehr verwöhnt. Gegen mich war sie mitunter streng,
aber ein Enkelkind ...«
»Und dann ist Anniechen ja auch so zum Anbeißen. Da
muss ja jeder zärtlich sein.«
Das war am Donnerstag, am Tag vor der Abreise. Innstetten war
über Land gefahren und wurde erst gegen Abend zurückerwartet.
Am Nachmittag ging Effi in die Stadt, bis auf den Marktplatz,
und trat hier in die Apotheke und bat um eine Flasche Sal volatile.
»Man weiß nie, mit wem man reist«, sagte sie zu
dem alten Gehilfen, mit dem sie auf dem Plauderfuße stand
und der sie anschwärmte wie Gieshübler selbst.
»Ist der Herr Doktor zu Hause?«, fragte sie weiter, als
sie das Fläschchen eingesteckt hatte.
»Gewiss, gnädigste Frau; er ist hier nebenan und
liest die Zeitungen.«
»Ich werde ihn doch nicht stören?«
»O, nie.«
Und Effi trat ein. Es war eine kleine, hohe Stube mit Regalen
rings herum, auf denen allerlei Kolben und Retorten standen; nur
an der einen Wand befanden sich alphabetisch geordnete, vorn mit
einem Eisenringe versehene Kästen, in denen die Rezepte lagen.
Gieshübler war beglückt und verlegen. »Welche Ehre.
Hier unter meinen Retorten. Darf ich die gnädige Frau auffordern,
einen Augenblick Platz zu nehmen?«
»Gewiss, lieber Gieshübler. Aber auch wirklich
nur einen Augenblick. Ich will Ihnen Adieu sagen.«
»Aber meine gnädigste Frau, Sie kommen ja doch wieder.
Ich habe gehört, nur auf drei, vier Tage ...«
»Ja, lieber Freund, ich soll wiederkommen, und es ist sogar
verabredet, dass ich spätestens in einer Woche wieder
in Kessin bin. Aber ich könnte doch auch nicht wiederkommen.
Muss ich Ihnen sagen, welche tausend Möglichkeiten es
gibt ... Ich sehe, Sie wollen mir sagen, dass ich noch zu
jung sei ..., auch Junge können sterben. Und dann so vieles
andere noch. Und da will ich doch lieber Abschied nehmen von Ihnen,
als wär es für immer.«
»Aber meine gnädigste Frau ...«
»Als wär es für immer. Und ich will Ihnen danken,
lieber Gieshübler. Denn Sie waren das Beste hier; natürlich,
weil Sie der Beste waren. Und wenn ich hundert Jahre alt würde,
so werde ich Sie nicht vergessen. Ich habe mich hier mitunter
einsam gefühlt, und mitunter war mir so schwer ums Herz,
schwerer als Sie wissen können; ich habe es nicht immer
richtig eingerichtet; aber wenn ich Sie gesehen habe, vom ersten
Tage an, dann habe ich mich immer wohler gefühlt und auch
besser.«
»Aber meine gnädigste Frau.«
»Und dafür wollte ich Ihnen danken. Ich habe mir eben
ein Fläschchen mit Sal volatile gekauft; im Kupee
sind mitunter so merkwürdige Menschen und wollen einem nicht
mal erlauben, dass man ein Fenster aufmacht; und wenn mir
dann vielleicht - denn es steigt einem ja ordentlich zu Kopf,
ich meine das Salz - die Augen übergehen, dann will ich an
Sie denken. Adieu, lieber Freund, und grüßen Sie Ihre
Freundin, die Trippelli. Ich habe in den letzten Wochen öfter
an sie gedacht und an Fürst Kotschukoff. Ein eigentümliches
Verhältnis bleibt es doch. Aber ich kann mich hineinfinden
... Und lassen Sie einmal von sich hören. Oder ich werde
schreiben.«
Damit ging Effi. Gieshübler begleitete sie bis auf den Platz hinaus. Er
war wie benommen, so sehr, dass er über manches Rätselhafte,
was sie gesprochen, ganz hinwegsah.
Effi ging wieder nach Haus. »Bringen Sie mir die Lampe, Johanna«,
sagte sie, »aber in mein Schlafzimmer. Und dann eine Tasse
Tee. Ich hab es so kalt und kann nicht warten, bis der Herr wieder
da ist.«
Beides kam. Effi saß schon an ihrem kleinen Schreibtisch,
einen Briefbogen vor sich, die Feder in der Hand. »Bitte,
Johanna, den Tee auf den Tisch da.«
Als Johanna das Zimmer wieder verlassen hatte, schloss Effi
sich ein, sah einen Augenblick in den Spiegel und setzte sich
dann wieder. Und nun schrieb sie: »Ich reise morgen mit
dem Schiff, und dies sind Abschiedszeilen. Innstetten erwartet mich
in wenig Tagen zurück, aber ich komme nicht wieder ... Warum
ich nicht wiederkomme, Sie wissen es ... Es wäre das Beste
gewesen, ich hätte dies Stück Erde nie gesehen. Ich
beschwöre Sie, dies nicht als einen Vorwurf zu fassen; alle
Schuld ist bei mir. Blick ich auf Ihr Haus ..., Ihr Tun
mag entschuldbar sein, nicht das meine. Meine Schuld ist sehr
schwer. Aber vielleicht kann ich noch heraus. Dass wir hier
abberufen wurden, ist mir wie ein Zeichen, dass ich noch
zu Gnaden angenommen werden kann. Vergessen Sie das Geschehene,
vergessen Sie mich. Ihre Effi.«
Sie überflog die Zeilen noch einmal, am fremdesten war ihr
das »Sie«; aber auch das musste sein; es sollte
ausdrücken, dass keine Brücke mehr da sei. Und
nun schob sie die Zeilen in ein Kuvert und ging auf ein Haus zu
zwischen dem Kirchhof und der Waldecke. Ein dünner Rauch
stieg aus dem halb eingefallenen Schornstein. Da gab sie die Zeilen
ab.
Als sie wieder zurück war, war Innstetten schon da, und sie
setzte sich zu ihm und erzählte ihm von Gieshübler und
dem Sal volatile.
Innstetten lachte. »Wo hast du nur dein Latein her, Effi?«
Das Schiff, ein leichtes Segelschiff (die Dampfboote gingen nur
Sommers), fuhr um zwölf. Schon eine Viertelstunde vorher
waren Effi und Innstetten an Bord; auch Roswitha und Annie.
Das Gepäck war größer, als es für einen auf
so wenig Tage geplanten Ausflug geboten erschien. Innstetten sprach
mit dem Kapitän; Effi, in einem Regenmantel und hellgrauem
Reisehut, stand auf dem Hinterdeck nahe am Steuer und musterte
von hier aus das Bollwerk und die hübsche Häuserreihe,
die dem Zuge des Bollwerks folgte. Gerade der Landungsbrücke
gegenüber lag Hoppensacks Hotel, ein drei Stock hohes Gebäude,
von dessen Giebeldach eine gelbe Flagge mit Kreuz und Krone darin
schlaff in der stillen, etwas nebeligen Luft herniederhing. Effi
sah eine Weile nach der Flagge hinauf, ließ dann aber ihr
Auge wieder abwärts gleiten und verweilte zuletzt auf einer
Anzahl von Personen, die neugierig am Bollwerk umherstanden. In
diesem Augenblicke wurde geläutet. Effi war ganz eigen zu Mut;
das Schiff setzte sich langsam in Bewegung, und als sie die Landungsbrücke
noch einmal musterte, sah sie, dass Crampas in vorderster
Reihe stand. Sie erschrak bei seinem Anblick und freute sich doch
auch. Er seinerseits, in seiner ganzen Haltung verändert,
war sichtlich bewegt und grüßte ernst zu ihr hinüber,
ein Gruß, den sie ebenso, aber doch zugleich in großer
Freundlichkeit erwiderte; dabei lag etwas Bittendes in ihrem Auge.
Dann ging sie rasch auf die Kajüte zu, wo sich Roswitha mit
Annie schon eingerichtet hatte. Hier, in dem etwas stickigen Raume
blieb sie, bis man aus dem Fluss in die weite Bucht des Breitling
eingefahren war; da kam Innstetten und rief sie nach oben, dass
sie sich an dem herrlichen Anblick erfreue, den die Landschaft
gerade an dieser Stelle bot. Sie ging dann auch hinauf. Über
dem Wasserspiegel hingen graue Wolken, und nur dann und wann schoss
ein halb umschleierter Sonnenblick aus dem Gewölk hervor.
Effi gedachte des Tages, wo sie vor jetzt gerade Fünfvierteljahren
im offenen Wagen am Ufer eben dieses Breitlings hin entlanggefahren
war. Eine kurze Spanne Zeit, und das Leben oft so still und einsam.
Und doch, was war alles seitdem geschehen!
So fuhr man die Wasserstraße hinauf und war um zwei an der
Station oder doch ganz in Nähe derselben. Als man gleich
danach das Gasthaus des 'Fürsten Bismarck' passierte,
stand auch Golchowski wieder in der Tür und versäumte
nicht, den Herrn Landrat und die gnädige Frau bis an die
Stufen der Böschung zu geleiten. Oben war der Zug noch nicht
angemeldet, und Effi und Innstetten schritten auf dem Bahnsteig
auf und ab. Ihr Gespräch drehte sich um die Wohnungsfrage;
man war einig über den Stadtteil und dass es zwischen
dem Tiergarten und dem Zoologischen Garten sein müsse. »Ich
will den Finkenschlag hören und die Papageien auch«,
sagte Innstetten, und Effi stimmte ihm zu.
Nun aber hörte man das Signal und der Zug lief ein; der
Bahnhofsinspektor war voller Entgegenkommen, und Effi erhielt
ein Kupee für sich.
Noch ein Händedruck, ein Wehen mit dem Tuch, und der Zug
setzte sich wieder in Bewegung.
