
»Dass du noch fragen kannst, Geert«, sagte sie,
während sie mit einer äußersten Anstrengung das
Zittern ihrer Stimme zu bezwingen suchte. »Glückliche
Tage! Ja, gewiss, glückliche Tage, aber doch auch andre.
Nie bin ich die Angst hier ganz los geworden, nie. Noch keine vierzehn
Tage, dass es mir wieder über die Schulter sah, dasselbe
Gesicht, derselbe fahle Teint. Und diese letzten Nächte,
wo du fort warst, war es auch wieder da, nicht das Gesicht, aber
es schlurrte wieder, und Rollo schlug wieder an, und Roswitha,
die's auch gehört, kam an mein Bett und setzte sich zu mir,
und erst, als es schon dämmerte, schliefen wir wieder ein.
Es ist ein Spukhaus, und ich hab es auch glauben sollen, das mit
dem Spuk, - denn du bist ein Erzieher. Ja, Geert, das bist du. Aber
lass es sein, wie's will, so viel weiß ich, ich habe
mich ein ganzes Jahr lang und länger in diesem Hause gefürchtet,
und wenn ich von hier fortkomme, so wird es, denke ich, von mir
abfallen, und ich werde wieder frei sein.«