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Forschung

Forschungsthemen und Interessen

- Geschichtstheorie /Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft
- Wissens- und Wissenschaftsgeschichte
- Formen des Vergessens in der Geschichte
- Geschlechtergeschichte, Geschichte der Sexualität
- Deutsche Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert
- US-Amerikanische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert
- Religionsgeschichte
- Ordnungsdynamiken und Vorstellungen von Moderne
- Geschichte schreiben


Habilitationsprojekt: Preußen – Eine Geschichte des Vergessens

Das Abreißen, Umstellen und Ersetzen von Denkmälern, die Zerstörung von Kulturobjekten, die Umbenennung von Straßen- oder Stadtnamen sowie die Neugestaltung bzw. Schließung von Museen sind Teil von Vergessens-Prozessen. Meist begegnen sie uns bei politischen Systemwechseln, in oder nach Kriegen, zu Jubiläen oder bei soziokulturellen Veränderungen. Meist vollziehen sie sich aber schleichend, unbewusst und ohne Intention. Sie sind Ausdruck dafür, dass sich die Vergangenheit und die mit den Objekten und Personen zusammenhängenden Wissensbestände verändern, auch weil sie nicht mehr geehrt und erinnert werden (sollen). Doch was ist eigentlich historisches Vergessen und wie funktioniert vergessen-machen? Genauer gesagt, wer entscheidet eigentlich, was und wie Historisches vergessen wird und ab wann etwas vergessens-würdig ist? Dies sind Fragen, denen ich in meinem neuen Projekt am Beispiel der Geschichte Preußens und ihrer (deutsch-) deutschen Rezeption im 20. Jahrhundert nachgehen möchte. Hauptaugenmerk liegt auf der Umdeutung von Objekten, der Transformation von Festen und Räumen, dem Rückgriff auf Traditionsgut und Werte sowie der Vermittlung von historischem Wissen. Ziel ist es, historisches Vergessen theoretisch neu zu fassen und zu systematisieren. Zudem gilt es die gesellschaftsrelevante Frage zu beantworten, wie Vergessens-Prozesse zur Konstruktion von Identität, Zugehörigkeit, Vergangenheitsbewältigung und Geschichtsverständnis beitragen.



Dissertationsprojekt (abgeschlossen): „Die Sexualisierung der Religion – Diskurse um Sexualität, Familie und Geschlecht in der Methodistischen Kirche in den USA, 1950-1990“

In ihrer Dissertation untersucht Jana Hoffmann das spannungsreiche Verhältnis von Religion und Sexualität in den USA im 20. Jahrhundert. Im Vordergrund der Analyse stehen Debatten über Sexualerziehung, Abtreibung und Homosexualität, welche die Gesellschaft polarisierten, kircheninterne Krisen auslösten und den Aufstieg religiöser Fundamentalisten begünstigten. Am Beispiel der United Methodist Church wird hierdurch ebenfalls die stetige „Sexualisierung der Religion“ nachgezeichnet. Die Autorin zeigt, wie Sexualität zum Distinktionsmerkmal von Religionsgemeinschaften wurde und welche Folgen dies für Familien-, Ehe- und Geschlechtervorstellungen in den USA hatte.

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