Das "Magnetenberg"-Motiv kommt in allen Kulturen vor und
hat mit der Wahrnehmung des Erdmagnetismus zu tun, der schon
in der Spätantike zum Gebrauch von Kompass-Nadeln führte.
Im Mittelalter wurden besonders in Nordeuropa daran
abenteuerliche Erzählungen geknüpft, die ihren Niederschlag
u.a. im Gudrun-Lied (11. Jh.) und im "Herzog Ernst"-Epos
(um 1180) gefunden haben. Goethes Quelle ist wahrscheinlich
die arabische Geschichten-Sammlung von "Tausendundeiner Nacht",
wo das Motiv in der Erzählung des 'dritten Bettelmönchs' (14. Nacht)
eine Rolle spielt. "Tausendundeine Nacht" war in Deutschland seit 1730
durch Übertragungen der französischen Ausgabe von Antoine Galland bekannt.