
Du fragst, ob Du mir meine Bücher schikken sollst? Lieber, ich bitte
dich um Gottes willen, laß mir sie vom Hals. Ich will nicht mehr
geleitet, ermuntert, angefeuret seyn, braust dieses Herz doch genug
aus sich selbst, ich brauche Wiegengesang, und den hab ich in seiner
Fülle gefunden in meinem Homer. Wie oft lull ich mein empörendes Blut
zur Ruhe, denn so ungleich, so unstet hast Du nichts gesehn als dieses
Herz. Lieber! Brauch ich Dir das zu sagen, der Du so oft die Last
getragen hast, mich vom Kummer zur Ausschweifung, und von süsser
Melancholie zur verderblichen Leidenschaft übergehn zu sehn. Auch halt
ich mein Herzgen wie ein krankes Kind, all sein Wille wird ihm
gestattet. Sag das nicht weiter, es giebt Leute, die mir's verübeln
würden.