
Was man ein Kind ist! Was man nach so einem Blikke geizt! Was man ein
Kind ist! Wir waren nach Wahlheim gegangen, die Frauenzimmer fuhren
hinaus, und während unsrer Spaziergänge glaubt ich in Lottens
schwarzen Augen - Ich bin ein Thor, verzeih mir's, du solltest sie
sehn, diese Augen. Daß ich kurz bin, denn die Augen fallen mir zu vom
Schlaf. Siehe die Frauenzimmer steigen ein, da stunden um die Kutsche
der junge W... Selstadt und Audran, und ich. Da ward aus dem Schlage
geplaudert mit den Kerlgens, die freylich leicht und lüftig genug
waren. Ich suchte Lottens Augen! Ach sie giengen von einem zum andern!
Aber auf mich! Mich! Mich! der ganz allein auf sie resignirt dastund,
fielen sie nicht! Mein Herz sagte ihr tausend Adieu! Und sie sah mich
nicht! Die Kutsche fuhr vorbey und eine Thräne stund mir im Auge. Ich
sah ihr nach! Und sah Lottens Kopfputz sich zum Schlag heraus lehnen,
und sie wandte sich um zu sehn. Ach! Nach mir? - Lieber! In dieser
Ungewißheit schweb ich! Das ist mein Trost. Vielleicht hat sie sich
nach mir umgesehen. Vielleicht - Gute Nacht! O was ich ein Kind bin!