
Geduld! Geduld! es wird besser werden. Denn ich sage
dir, Lieber, du hast recht. Seit ich unter dem Volke alle
Tage herumgetrieben werde, und sehe, was sie tun und
wie sies treiben, stehe ich viel besser mit mir selbst.
Gewiß, weil wir doch einmal so gemacht sind, daß wir
alles mit uns und uns mit allem vergleichen, so liegt Glück
oder Elend in den Gegenständen, womit wir uns zusammenhalten,
und da ist nichts gefährlicher als die Einsamkeit. Unsere
Einbildungskraft, durch ihre Natur gedrungen sich zu erheben,
durch die phantastischen bilder der Dichtkunst genährt,
bildet sich eine Reihe Wesen hinauf, wo wir das unterste sind,
und alles außer uns herrlicher erscheint, jeder andere
vollkommner ist. Und das geht ganz natürlich zu. Wir fühlen
so oft, daß uns manches mangelt, und eben was uns fehlt,
scheint uns oft ein anderer zu besitzen, dem wir denn auch alles
dazu geben, was wir haben, und noch eine gewisse idealische Behaglichkeit
dazu. Und so ist der Glückliche vollkommen fertig, das
Geschöpf unserer selbst.