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Am 24. Dezember 1771.
Karl Wilhelm Jerusalems Vorgesetzter in Wetzlar war der Braunschweigische Gesandte beim Reichskammergericht Johann Jacob von Hoefler. Er war erst 1768 geadelt worden, galt als engstirnig und verschroben und versuchte den kühl und überlegen auftretenden Jerusalem immer wieder zu demütigen. Am 11. April 1772 schreibt er z.B. an Herzog Karl von Braunschweig:
Der Legations-Secretarius Jerusalems [sic!] scheinet nun allgemach einzusehen, daß man mit Stolz und trotzigem Sinn in der Welt nicht fortkomme, und wenn er sich in dem Erfolg an eine anständige humanite gewöhnet, wird ihm auch jedermann freundlich begegnen. Nur wünschte, daß er in der Latinität besser erfahren wäre, indem das adjunctum sub 444, welches er auf der Dictatur nachgeschrieben, so elend gerathen, daß solches erst von vielen grammaticalischen Fehlem gereinigt werden mußte.
Hoefler verlangte wiederholt Jerusalems Abberufung, verzögerte die Auszahlung ihm zustehender Diäten, gab zu bearbeitende Akten nicht heraus usw., so dass sich Jerusalems Vater im Sommer 1772 darum bemühte, seinen Sohn auf eine Sekretärsstelle nach Wien zu vermitteln. Bevor es dazu kam, hat sich Jerusalem dann aber erschossen.
ende