Achtes Kapitel
Nun war er im Zuge, recht glänzend zu schließen, aber er bemerkte bald, dass der Alte, dem er das Kind hinhielt, sich zwar erst gegen dasselbe zu neigen schien, nachher aber
schnell zurücksank.
In der Beurteilung Mittlers ist sich die Sekundärliteratur einig. Er gilt als ein bornierter, anmaßender, ganz und gar unsensibler Rechthaber, so wie er hier den alten Pfarrer
nachgerade zu Tode spricht. Paul Stöcklein über ihn:
"Mittler ist unfreier als jede Gestalt des Romans und eigentlich leblos. ... Er hat fertige Lösungen für die Konflikte, die es geben kann. Er denkt und handelt fast maschinell. Die
Vorzüglichkeit seiner Grundsätze erspart ihm das wirkliche Eingehen auf die konkrete Situation, erspart ihm die Liebe. Er benutzt die christliche Lehre, um sich der
christlichen Pflicht zu entheben. - Seinem ahnungslosen Frevel, als die Phraseologie seiner Taufpredigt das Kind als Heiland des Hauses begrüßt, antwortet der Himmel
sofort auf mirakulöse Weise mit der Todesschickung. Er warnt die Menschen: Hütet euch vor diesem Menschen! Niemand versteht es. - Charlotte wird ihn weiter mit Mittlergeschäften beauftragen, deren jedes Unheil sät."