Urteile und Deutungen /Erster Teil Zur Übersicht Zur Synopse Zur Einzelebene Druck
Siebzehntes Kapitel
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Die Garderobe war im Schloss; dem verständigsten, genausten Knaben vertraute man die Aufsicht an; der Architekt leitete das Ganze, und ehe man sich's versah, so hatten die Knaben alle ein gewisses Geschick. Man fand an ihnen eine bequeme Dressur, und sie verrichteten ihr Geschäft nicht ohne eine Art von Manöver.
Für Richard Faber läuft diese ganze Veranstaltung auf eine paramilitärische Erziehung hinaus, so wie später ihr militärischer Nutzen durch den Gehilfen ja auch gelobt wird (siehe ZWEITER TEIL, SIEBENTES KAPITEL). Unverständlich erscheint ihm nur, dass Ottilie an dieser Einrichtung so offensichtlich Gefallen findet. Eigentlich müsste ihr wegen ihrer Internatserfahrung dieses kollektive Erziehungsmuster verdächtig sein. Goethe lässt nur eben hier wie in anderen Zusammenhängen mehr seine eigenen Überzeugungen sprechen, als an die Perspektive seiner Figuren zu denken.
Benutzte Literatur: Faber, Richard