[Zweiter Abschnitt]
Endlich steckte er den Brief in die Tasche und ging aus seinem Zimmer quer durch einen kleinen Gang in das Zimmer seines Vaters, in dem er schon seit
Monaten nicht gewesen war ...
Von Kafka selbst wissen wir, dass auch die beschriebene Wohnung nicht mit der Wohnung an der Niklasbrücke übereinstimmt.
Als eine seiner Schwestern bei Vorlesung der Erzählung
bemerkte: "Es ist unsere Wohnung", erwiderte Kafka: "Da müsste ja der Vater auf dem Klosett
wohnen", und wunderte sich darüber, "wie sie die Örtlichkeit missverstand" (Tagebucheintrag vom
12. Februar 1913).
Der Schnitt der Wohnung dürfte aber ähnlich gewesen sein, mit einigen Zimmern nach vorn zur Moldau hin, wo auch Franz Kafka sein Zimmer
hatte, und - getrennt von einem Gang - anderen Zimmern zum Hof und auch wohl zur Niklasstraße hin. Die 'Bendemann-Wohnung' lässt sich nach
einer - hier verbesserten - Skizze von Marianne Wünsch so verdeutlichen:
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Die Skizze der Wohnung nach Marianne Wünsch (1976)
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