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[Abschnitt 22]
Sprung zu Abschnitt 22 Absatz 5 des Novellentextes
Wenn eine Sturmflut wiederkäme - eine wie 1655 dagewesen, wo Gut und Menschen ungezählt verschlungen wurden ...
In Anton Heimreichs 'Nordfresischer Chronik' von 1668 (im Storm-Nachlass erhalten) heißt es:
Wie denn auch Anno 1655, den 4. Aug. ein schrecklicher Südweststurm entstanden dadurch der Teich [Deich] von Bredstedt nacher Husum überall eingebrochen.(S. 408)
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Sprung zu Abschnitt 22 Absatz 29 des Novellentextes
Das Jahr, von dem ich Ihnen erzähle ... war das Jahr 1756.
In der Chronik von Johannes Laß, "Sammelung einiger Husumischen Nachrichten" von 1750/56 heißt es über die Sturmflut von1756:
Der 11te Sept. des 1751sten Jahrs ist annoch unvergessen, jedoch bleibt der 7 Octobr. dieses Jaars [1756] in mehrerem ja fürchterlicherm Andenken, zumahl da bekannt, daß die Gefahr, so dieser Tag theils durch einen abscheulichen Sturm-Wind, theils durch die ausserordentliche wütende Wellen des schäumenden und hoch auflauffenden Wassers, so wohl Jungen als Alten angedrohet hat, bis auf die späteste Zeiten Spuren nachlassen werde. Ich beziehe mich überhaupt in Hinsicht anderer Oerter auf die politische Zeitungen vom Octobr. Monaht h. a. [= huius anni, also 'dieses Jahres']. In Hinsicht der Stadt Husum, und derer auf der Nähe derselben belegenen Orter, und Halligen aber bemerke folgende erschreckende Umstände.
Der Wind wehete an demselben Tag erstlich aus dem Westen, nachhero drehete selbiger sich nach Nord-Westen, und fing an dergestalt heftig zu werden, daß auch die aller älteste Leute dergleichen Sturm-Wind gehöret zu haben, sich nicht entsinnen können. [...] So heftig dieser Sturm war, so heftig fing das Wasser an zu steigen. Die Wuht desselben war unbeschreiblich. Es schiene als wann die gethürmte Wellen des mit aller Macht brausenden Wassers auf einmahl Häuser und Keller umstürzen und anfüllen wollten. Des Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr waren die Wasser-Reihe, die Krämer Strasse und die Gasse bey der Brücken völlig unter Wasser gesetzet. [...]
Die Hattstetter-Marsch brach durch und bekam eine Wehle von 7 Ruhten breit und 16 Ruhten tief.
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Sprung zu Abschnitt 20 Absatz 2 des Novellentextes
... begann man immer lauter von allerlei Unheil und seltsamem Geschmeiß zu reden, das die Menschen in Nordfriesland erschreckt haben sollte; ... im Hochsommer fiel, wie ein Schnee, ein groß Geschmeiß vom Himmel, dass man die Augen davor nicht auftun konnte und es hernach fast handhoch auf den Fennen lag, und hatte niemand je so was gesehen. ... auch Blut ist wie Regen vom Himmel gefallen; und da am Sonntagmorgen danach der Pastor sein Waschbecken vorgenommen hat, sind fünf Totenköpfe, wie Erbsen groß, darin gewesen.
In Anton Heimreichs 'Nordfresischer Chronik' von 1668 (im Storm-Nachlass erhalten) heißt es:
An. 1653, den 1. Maij ist [...] ein groß geschmeiß einer sonderlichen art von fliegen fast wie ein schnee heruntergefallen, daß man nerlich die äugen dafür hat können auffthun. (S. 325.)
Wie auch An. 1636 [...] in des landschreibers behäusung ein sonderbahres blutzeichen ist geschehen, massen da er sich waschen wollen, er nicht allein zu unterschiedenen malen blut gefunden, sondern auch im handbecken 5 todtenköpffe gesehen, die theils wie ein erbs, theils etwas grösser gewesen. (S. 322)
Benutzte Literatur: Laage, Quellen
                  1988