[Zweiter Teil]
Hier verfasste er mit Hülfe eines Rechtsgelehrten, den er kannte, eine Beschwerde, in welcher er nach einer
umständlichen Schilderung des Frevels, den der Junker Wenzel von Tronka an ihm sowohl als an seinem Knecht Herse
verübt hatte ...
Das gesamte Geschehen bis zur Erklärung der Fehde durch Kohlhaas wird in der Quelle Kleists nur mit dem Satz berührt,
dass Kohlhaas sein Recht "beym Churfürsten zu Sachsen ordentlicher Weise gesucht", aber ihm dazu
"nicht hat mögen geholffen werden", d.h. es beruht dieser Teil vollständig auf Kleists dichterischer Erfindung.
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... und zeigte dem Kohlhaas, der an ihrem Bette saß, mit dem Zeigefinger den Vers: "Vergib deinen Feinden, tue wohl auch
denen, die dich hassen."
Zitat aus der Bergpredigt nach Matthäus V,44: "Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,
damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel."