Repertorium der mittelalterlichen Autoritäten

Au2

München Bayerisches Nationalmuseum, Inv. MA 856-860
Umfang 10 Autoritäten-Bildnisse
Datierung 1456/57 (s. Rogge S. 320 u. Meine-Schawe S. 27)
Schreiber Peter Kaltenofen (Maler)
Schreibsprache  
Inhalt Wandpaneele aus der Amtsstube der Weber (Zunfthaus); figürliche Abbildung der Autoritäten im Hüftbild mit Namensnennung, Spruchbänder mit gereimten Zweizeilern
Anzahl und Form 10 Zweizeiler
Repertorien Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung
Katalog -
Archivbeschreibung -
Literatur
  • Heiser, Ines: Freidank-Inschriften II. In: ZfdA 132 (2003), S. 239-248; hier S. 243 f.
  • Heiser, Ines: Autorität Freidank. Studien zur Rezeption eines Spruchdichters im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Tübingen 2006 (= Hermaea N.F. 110), S. 116-120.
  • Holtorf, Arne und Gärtner, Kurt: Autoritäten. In: 2VL 1 (1978), Sp. 557-560.
  • Rogge, Jörg: Die Bilderzyklen in der Amtsstube des Weberzunfthauses in Augsburg 1456/57. In: Mundus in imagine. Bildersprache und Lebenswelten im Mittelalter. Festschrift für Klaus Schreiner. Hrsg. von A.ndreaöther, Ulrich Meier, u.a. München 1996, S. 319-343; hier S.321 ff., 329 ff., 337.
  • Meine-Schawe, Monika: Die Augsburger Weberstube im Bayerischen Nationalmuseum. In: Münchener Jahrbuch der Bildenden Kunst. 3. Folge. Bd. XLVI. München 1995, S. 25-80; hier S. 25 f., 64 [Abdruck der Sprüche], 66 f., 74 f.
  • Wuttke, Dieter: Die Histori Herculis des Nürnberger Humanisten und Freundes der Gebrüder Vischer, Pangratz Bernhaubt gen. Schwenter. Köln 1964 (= Materialien zur Erforschung des deutschen Humanismus um 1500), S. 171 f. [Abdruck der Sprüche].
Anschrift Bayerisches
Nationalmuseum
Prinzregentenstraße 3
80538 München
 Bearbeiter Kathrin Wenzel (29.11.2011)

 

Transkription

(1) Seneca.
Wer guets weist vnd arges thuet
d(er) sündet mit v(er)dachtem muet

(2) Plato.
hor iederman die warheit gern
so wurdt man sund vil e[nbern]

(3) Socrates.
der ein hielt darnach er get
mancher blib an ehrn stet.

(4) Esaias.
Vor reichthumb v(n)d vor allem guet/
ist ein hort der recht thuet.

(5) Ezechiell.
hett sund nit sunde namen/
so wolt ich mich doch sunde(n) schamen

(6) Jeremias.
Der ist an eren lam/
der nit hatt forcht zucht vnd scham.

(7) Amos.
hab gott lieb vor allen dingen/
so mag dir nit mislingen.

(8) m. c. cicero.
Wer tugent hat der ist woll geboren/     [= Freidank 54,6/7]
on duget ist adl gar verlorn

(9) Aristoteles.
Der ist weisz vnd wol gelert/
der alle ding zum besten kört. <kört in Spiegelschrift>

(10) Daniell.
Weger ist von sund ablon/
dann die gebiest vnd gethon