Das Duell wird bei Merimée beidhändig - mit Dolch und Degen - ausgetragen und verläuft so (S.108):
Mergy war tapfer und hatte kaltes Blut. Er verstand sich ziemlich gut auf den Stoß und war an Körperstärke weit über
Comminges, welcher zudem die Anstrengungen der vergangenen Nacht zu fühlen schien. Eine Zeit lang begnügte er sich mit
äußerster Klugheit zu pariren, aus der Mensur brechend, wenn Comminges zu weit vordrang, und ihm immer seine Rappierklinge
vor's Gesicht haltend, während er mit seinem Dolch sich die Brust deckte. Ein so unerwarteter Widerstand reizte Comminges. Man sah
ihn erblassen. Bei einem so tapfern Mann war die Blässe nur das Zeichen eines übermächtigen Zorns. Mit Wuth verdoppelte
er seine Angriffe. In einem Gang schnellte er mit großer Geschicklichkeit Mergy's Degen zur Seite und hätte ihn, durch einen
gewaltigen Nachstoß, unfehlbar durch und durch gerannt, ohne einen Umstand, welcher schier ein Wunder war und den Stoß ablenkte:
die Spitze des Rappiers begegnete der Reliquie von polirtem Gold, glitschte daran ab und nahm eine schräge Richtung. Statt in die Brust
zu dringen, ritzte sie nur die Haut, nahm eine gleiche Richtung mit der Rippe und kam zwei Zoll von der ersten Wunde wieder heraus. Ehe noch
Comminges seine Waffe zurückziehen konnte, stieß ihm Mergy den Dolch in den Kopf mit solcher Heftigkeit, daß er selbst das
Gleichgewicht verlor und zur Erde fiel. Comminges stürzte zu gleicher Zeit über ihn hin: einen Augenblick hielten die Secundanten Beide
für tot.