"... Wenn Du nicht furchtsam bist, will ich Dir bei Gelegenheit 'mal sein Grab zeigen;
es liegt zwischen den Dünen, bloß Strandhafer drum'rum
und dann und wann ein paar Immortellen, und immer hört man
das Meer. Es ist sehr schön und sehr schauerlich."
Die Geschichte mit dem Chinesen durchzieht den ganzen Roman und soll
in ihrer Undeutlichkeit auch für den Leser etwas Beunruhigendes haben.
An Joseph Viktor Widmann schreibt Fontane am 19. November 1895:
Sie sind der erste, der auf das Spukhaus und den Chinesen
hinweist; ich begreife nicht, wie man daran vorbeisehen kann, denn
erstlich ist dieser Spuk, so bilde ich mir wenigstens ein, an und für
sich interessant, und zweitens, wie Sie hervorgehoben haben, steht
die Sache nicht zum Spaß da, sondern ist ein Drehpunkt für die
ganze Geschichte.
Hier, bei der Einführung der Geschichte, wird von Innstetten (und vom Autor)
erst einmal gar nichts gesagt, sondern nur eine gewisse Unheimlichkeit angedeutet.
Nur wenn Effi 'nicht furchtsam' ist, soll ihr das Grab gezeigt werden - als ob von
diesem allein schon etwas Furchteinflößendes ausgehen könnte.
Effi gibt jedoch sofort zu verstehen, das sie sich leicht fürchtet -
"ich habe dann immer gleich Visionen und Träume" - und begünstigt
damit Innstettens Neigung, mit dieser Geschichte sein Spiel zu treiben. Ihr
deshalb auch die Schuld an dem Spuk-Gebrauch zu geben, wie das geschehen
ist, geht allerdings zu weit, allenfalls von einem gewissen Bedürfnis,
sich zu gruseln, kann man bei ihr sprechen.