
Anders als Innstetten, der sein Leben nach dem Duell und der Scheidung
als 'verpfuscht' bezeichnet, kommt Armand von Ardenne mit den veränderten
Umständen ganz gut zurecht. Im Mai 1888 heiratet er die 27-jährige
Sängerin Julia Peters, die wie er geschieden ist und nach den Behauptungen
Elisabeth von Ardennes auch schon zur Zeit der Ehe mit ihr seine Geliebte war. Sie bekommt
1894 von ihm auch noch ein Kind, eine Tochter, und zieht auch die beiden Kinder
aus seiner ersten Ehe auf. Und er setzt seine Karriere fort. Zum Major
befördert, kehrt er nach Düsseldorf zurück, wird danach Oberst und
Regimentskommandeur in Darmstadt und schließlich Divisionsgeneral in Magdeburg.
Auch Fontane nimmt diesen Aufstieg wahr, "Innstetten, in natura, wird mit nächstem General
werden", schreibt er am 27. Oktober 1895 an Clara Kühnast. 1904 geht Ardenne -
vorzeitig - in Pension. Er hat in einer Bewaffnungsfrage - es geht um einen
später erfolgreich eingeführten, neuen Kanonen-Typ - gegen Wilhelm II.
Stellung bezogen und ist deshalb in Ungnade gefallen. Bis zu seinem Tode am 20.
Mai 1919 lebt er als Militär-Schrifsteller in Berlin, ohne seine erste Frau,
die ihn im Interesse der Kinder und Enkel wiederholt um eine Aussöhnung bittet,
noch einmal wieder zu sehen.