
Zu Ausritten Emil Hartwichs mit Elisabeth von Ardenne, wie Crampas und Effi
sie unternehmen, kommt es in Düsseldorf lange Zeit nicht, es fehlt
für sie, obwohl ihr Mann Rittmeister bei den Husaren ist, an einem passenden Pferd.
Nur mit ihm, also Ardenne, reitet Hartwich des öfteren aus, doch leider eben
ohne die "Herrin", wie er ihr einmal klagt, "ein Wunsch, der mir nun mal
nicht in Erfüllung geht". Erst im Sommer 1884 kommt es zum "ersten und
letzten Ritt, den er mit mir in Benrath gemacht hat als einer der Höhepunkte
seines Lebens", wie sich noch die Neunzigjährige erinnert, und auch eine
Fotografie davon hat sie aufbewahrt. Also wird es wohl auch einer der Höhepunkte
ihres Lebens gewesen sein, denn am nächsten Tag, so weiß sie noch, erreicht
sie die Nachricht von der Versetzung ihres Mannes nach Berlin. Erleichterung, wie
Effi sie über den Weggang von Kessin empfindet, klingt darin nicht an, eher
Kummer über die Trennung von einem Menschen, den sie lieb gewonnen hat. Dass es
noch in Benrath zu einem Intimverhältnis zwischen ihr und Hartwich gekommen ist,
ist gleichwohl doch unwahrscheinlich, die gesamte weitere Entwicklung lässt
das Gegenteil vermuten.