Die Ardenne-Geschichte Zur Übersicht Zur Synopse Zur Einzelebene Druck
Achtzehntes Kapitel
Was bei Fontane die Theateraufführung ist, ist in der Ardenne-Geschichte das Stellen 'Lebender Bilder'. Dies ist über das ganze 19. Jahrhundert hin ein beliebter Brauch. Schon 1809 in Goethes "Wahlverwandtschaften" (2.Teil, 5. Kapitel) wird er geschildert, und bis in die Zeit um 1900 finden sich dafür Zeugnisse. Man kostümiert sich entweder nach bekannten Gemälden und stellt sich diesen entsprechend auf, oder man gibt Szenen aus der Literatur wieder. Aus Anlass des Kaisermanövers richtet die Stadt Düsseldorf im September 1884 ein großes Fest aus, bei dem in einem der "bis in's Kleinste ausgeführten lebenden Bilder", wie sie schreibt, auch Elisabeth von Ardenne auftritt. Dass auch Hartwich daran beteilgt ist, liegt nicht fern, da - vermutlich bei einem anderen Anlass - auch von ihm ein solcher Auftritt dokumentiert ist. Ein Foto aus dieser Zeit zeigt ihn mit einer Tulpe in der Hand als 'Fanfan der Husar', während sie aus demselben Anlass ersichtlich als Thusnelda, die Gattin von Hermann dem Cherusker, auftritt. Dass Armand von Ardenne im Kreis seiner Freunde Arminius genannt wird, mag den Anstoß für diese Kostümierung gegeben haben.
Emil Hartwich als Fanfan der Husar, Fanfan von der Tulpe, die berühmte Titelfigur aus dem Roman "Fanfan Latulipe" (1859) von Charles Deslys (1821-1885).
Elisabeth von Ardenne als Thusnelda, die sagenhafte Gattin von Hermann dem Cherusker.