Sowjetisierung und Entstalinisierung in Osteuropa, 1945 - 1990

    Stalins Tod im März 1953 markierte eine Zäsur in allen Politikbereichen. Nachdem in den letzten Jahren umfangreiches Archivmaterial über die ersten Jahre nach Stalin verfügbar geworden ist, insbesondere auch über das Cold War International History Project, sind die bisherigen Darstellungen zu der zwischen 1953 und 1964 verfolgten Politik in wesentlichen Punkten überholt. Das Projekt verfolgte das Ziel, auf Basis der jetzt vorliegenden Informationen eine umfassende Neubewertung der nach Stalins Tod verfolgten Politik vorzunehmen. Dazu gehören u.a. die Fragen nach der Rolle Berijas, nach den hinter der Entstalinisierungspolitik stehenden Motiven, nach der Gestaltung des Verhältnisses zu den sozialistischen Staaten und nach dem Verständnis der Politik der friedlichen Koexistenz. Untersucht werden u.a. die Entstalinisierung mit der Beendigung des Terrors und Ansätzen zur Partizipation von Teilen der Bevölkerung an der Entscheidungsfällung; die Konsumpolitik und die Reformen im Bereich der Gesellschaftspolitik; die Vorstellungen in Verbindung mit dem Übergang zum Stadium des Kommunismus in kurzer Zeit; die Reformen und Kampagnen im Bereich der Agrarpolitik und die Maßnahmen zur Dezentralisierung der Lenkung der Industrie; die Außen- und Rüstungspolitik im Zeichen des Systemwettbewerbs; die Änderung der Rolle und des sozialen Profils der Partei.

    Projektbeginn: 01.01.1997
    Projektende: 31.12.2001