Entnazifizierung

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Gesellschaft sollte, so die Zielsetzung der Alliierten, entnazifiziert werden. Dabei gab es fünf Kategorien:

  1. Hauptschuldige
  2. Belastete
  3. Minderbelastete
  4. Mitläufer
  5. Entlastete
Zur Einteilung in die fünf Kategorien wurden eigens Spruchgerichte eingesetzt, die über jeden der Betroffenen ihr Urteil fällten. Die Entnazifizierung verlief in den einzelnen Besatzungszonen unterschiedlich. Wie sah sie in der britischen Besatzungszone aus, zu der auch Bielefeld gehörte? Anhand von drei Fallbeispielen soll deutlich werden, wie ein Spruchgericht arbeitete und was bei der Entnazifizierung beachtet wurde. Zunächst geht es um den ehemaligen Gauleiter von Pommern, Franz Schwede-Coburg (Q1-6). Zu Wort kommen er selbst sowie zahlreiche Zeugen, die gegen ihn aussagen. Es folgt der Fall des Ortsgruppenleiters Alfred K., zu dem zahlreiche eidesstattliche Erklärungen vorliegen (Q7-10). Zum Schluss sagt der Reichskommissar für die besetzten Ostgebiete, Hinrich Lohse, aus. Einige der Zeugen widersprechen seinen Ausführungen (Q11-13). Allen drei Personen gemeinsam ist ihr Aufenthalt in dem britischen Internierungslager Eselsheide in der Senne. Es befand sich dort, wo bis 1945 das Kriegsgefangenenlager Stalag 326 VI K stand. Was haben Franz Schwede-Coburg, Alfred K. und Hinrich Lohse während der NS-Zeit gemacht? Wie wurden sie von dem Spruchgericht eingestuft? Wie sah ihr weiteres Schicksal aus? Sind sie ein Beispiel für das, was man nach 1945 gern die „Stunde Null“ nannte, um zum Ausdruck zu bringen, dass das düstere Kapitel des Nationalsozialismus endgültig abgeschlossen sei und man jetzt unbelastet wieder von vorn beginnen könne?


Q1: Schwede-Coburg Selbstverfasster Lebenslauf Q2: Schwede-Coburg Tätigkeiten Q3: Schwede-Coburg Aussage Pastor Siegfried R.
Q4: Schwede-Coburg Erklärung Gustav S. Q5: Schwede-Coburg Greifswalder Landeszeitung Q6: Schwede-Coburg Bericht Franz T.
Aufgaben Q1-6

Q7: Alfred K. Selbstverfasster Lebenslauf Q8: Alfred K. Stellungnahme Ehefrau Willi S. Q9: Alfred K. Stellungnahme zu Willi S.
Q10: Alfred K. Bericht über Ortsgruppenleiter
Aufgaben Q7-10

Q11: Hinrich Lohse Bericht von Johannes H. Q12: Hinrich Lohse Erklärung Hermann S. Q13: Hinrich Lohse Vernehmung Gustav K.
Aufgaben Q11-13

Gesamtpacket

1000-1600

1800-1900


1900-2000


2000-