16.6.1771: "Unsere jungen Leute hatten einen Ball auf dem Lande
angestellt, zu dem ich mich denn auch willig finden ließ.
Ich bot einem hiesigen guten, schönen, übrigens unbedeutenden
Mädchen die Hand, und es wurde ausgemacht, daß ich eine Kutsche
nehmen, mit meiner Tänzerin und ihrer Base nach dem Orte der
Lustbarkeit hinausfahren, und auf dem Wege Charlotten S.. mitnehmen
sollte." "... Die zwei ältesten Knaben waren (am Jagdhaus) hinten auf
die Kutsche geklettert, und auf mein Vorbitten erlaubte
sie ihnen, bis vor den Wald mitzufahren, wenn sie versprächen,
sich nicht zu necken, und sich recht fest zu halten."
"... Kurz, ich stieg aus dem Wagen wie ein Träumender, als
wir vor dem Lusthause stille hielten, und war so in Träumen
rings in der dämmernden Welt verloren, daß ich auf
die Musik kaum achtete, die uns von dem erleuchteten
Saal herunter entgegen schallte."
"... Wir traten ans Fenster. Es donnerte abseitwärts, und der herrliche Regen
säuselte auf das Land, und der erquickendste Wohlgeruch
stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf."
19.6.1771: "Es war der herrlichste Sonnenaufgang. Der tröpfelnde
Wald und das erfrischte Feld umher! Unsere Gesellschafterinnen
nickten ein. Sie fragte mich, ob ich nicht auch
von der Partie sein wollte? ihrentwegen sollt ich unbekümmert
sein. So lange ich diese Augen offen sehe, sagte
ich und sah sie fest an, so lange hats keine Gefahr. Und
wir haben beide ausgehalten bis an ihr Tor, da ihr die
Magd leise aufmachte, und auf ihr Fragen versicherte,
daß Vater und Kleine wohl seien und alle noch schliefen."
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