Gestaltungsmerkmale /
Zweiter Teil
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Sechstes Kapitel
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Eine der Töchter eines angesehenen Hauses hatte das Unglück gehabt, an dem Tode eines ihrer jüngeren Geschwister schuld zu sein ...
Die Konstellation wiederholt sich in gewisser Weise in Ottilies Schuld am Tod des Kindes von Charlotte und hat auch bei ihr einen Rückzug aus der Gesellschaft zur Folge. Wenn Ottilie hier meint, "dass bei einer konsequenten Behandlung die Kranke gewiss herzustellen gewesen wäre", so gilt das für sie jedoch nicht. Sie sieht sich nicht nur durch den Tod des Kindes belastet, sondern auch durch die Störung von Charlottes Ehe.
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Ottiliens Gestalt, Gebärde, Miene, Blick übertraf aber alles, was je ein Maler dargestellt hat.
Die Huldigung an Ottilies Erscheinung könnte größer nicht sein. Sie wirkt wie eine Heilige, soll geradezu eine Heilige sein, sodass die Herkunft der Figur aus der elsässischen Heiligen Odilie (siehe ENTSTEHUNG), aber auch ihre Nähe zur Jungfrau Maria hier unübersehbar werden. Wie glaubhaft die Gloriole um sie letztlich ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dass ihr in ihrer Bescheidenheit der Eindruck, den sie macht, nicht ganz recht vorkommt, erhöht sie jedenfalls noch und kennzeichnet sie als ein Wesen von idealer Weiblichkeit.