[Abschnitt 8]
... ich will dir einmal eine ordentliche Motion machen!
Motion = Bewegung ('Motion' ist deutsch auszusprechen).
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... werde ihm den Staatshof kaufen, sobald er zum Aufstrich komme ...
Aufstrich = Versteigerung.
... als wir später in Begleitung des Hofmanns zwischen den Baulichkeiten herumgingen ...
Hofmann = der Hofverwalter Marten.
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... indem er an den dicken Goldberlocken seine Uhr aus der Tasche zog.
Berlocken = Anhänger an der Uhrkette, gern von Schwestern oder Verehrerinnen den jungen Herren geschenkt.
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... ist nichts übrig gewesen als die schweren Hypotheken.
Hypotheken = Schulden, mit denen ein Grundbesitz belastet ist.
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... wir mussten uns mit einem Walzer begnügen ... Ich trat mit Anne Lene in die Reihe.
Walzer = Der Walzer, auch als 'Deutscher Tanz' bezeichnet, entsprach schon ziemlich dem heute noch
getanzten Wiener Walzer, nur dass das Tempo noch geringer war und noch in einer Gruppe getanzt wurde.
Die Paare stellten sich im Kreis auf und drehten sich zu zwei Dreiviertel-Takten jeweils einmal links herum um sich selbst,
während sich alle gleichzeitig auf dem Kreisbogen ein Stück weiter bewegten. Der Herr fasste die
Dame dabei um die Taille und sie legte ihm die Hände auf die Schultern. Die Kreisbildung
geriet aber leicht in Unordnung und jedes Paar suchte sich dann seinen eigenen Weg.
Der Deutsche Tanz von Mozart (1759-1791), "Die Leyerer", imitiert im mittleren
Teil mit Geigen die Leyer, die bei volkstümlichen Tanzbelustigungen oft das einzige Instrument war.
Wolfgang Amadeus Mozart: Die Leyerer (KV 611) - Orpheus Chamber Orchestra / DEUTSCHE GRAMMOPHON.
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Es ging so leicht zwischen den übrigen Paaren hin; ihre Augen glänzten; sie lächelte, und ihr Mund war geöffnet,
sodass die weißen Zähne hinter den feinen roten Lippen sichtbar wurden; ich glaubte es zu fühlen, wie die
Lebenswärme durch ihre jungen Glieder strömte.
Die Intimität des Walzers, anders als das Zeremonielle des Menuetts, hatte im 18. Jahrhundert noch
sittliche Bedenken erregt, weil die Frau sich dem Manne allzu sehr körperlich annähert. Da man sich
im 19. Jahrhundert den Tanzpartner mehr und mehr selbst aussuchen kann, macht jetzt aber gerade das
den Reiz des Tanzens aus.